Im Rahmen einer Weinbewertung (beurteilen) bzw. Weinansprache (beschreiben) wird manchmal von vier verschiedenen Geruchs-Empfindungen gesprochen, die man beim Verkosten nacheinander wahrnehmen kann:
Ohne das Glas zu schwenken, wird nur kurz und leicht geschnuppert, ohne zu tief einzuatmen. Dadurch werden die besonders leichtflüchtigen Aromen wahrgenommen und ein erster Hinweis auf die Art und die Komplexität des Weines gegeben.
Durch das Schwenken des Glases (siehe dazu auch unter Weingenuss) werden weitere Aromen freigesetzt. Auch ein eventuell vorhandener Weinfehler wird nun verstärkt bzw. erst jetzt wahrgenommen.
Nach dem ersten Schluck und dem Verteilen des Weines im Mund werden weitere Aromen freigesetzt, die nun über die Verbindung des Nasenrachenraums mit der oberen Nasenmuschel zur Riechschleimhaut retronasal (beim Ausatmen) wahrgenommen werden.
Durch ein Nachriechen im leeren Glas werden abschließende Geruchseindrücke gewonnen. Bestenfalls werden damit die ersten Eindrücke bestätigt und/oder es können dadurch gegebenenfalls bisher noch nicht entdeckte Aromen wahrgenommen werden.
Siehe auch unter gustatorisch (schmeckend), trigeminal (tastend) und olfaktorisch (riechend).
Bild links (bearbeitet): Copyright: Peter Hermes Furian
Bild rechts (bearbeitet): Von NEUROtiker - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“