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Die Provinz Asti mit der gleichnamigen Hauptstadt in der italienischen Region Piemont umfasst das gesamte südliche Monferrato-Hügelgebiet mit 1.500 km². Berühmt sind aber vor allem die Schaumweine (Spumante und Frizzante), die aus der schon im Jahre 1203 erwähnten Moscato Bianco (Muscat Blanc) bzw. hier auch als Moscato d’Asti oder Moscato di Canelli bezeichneten Rebsorte produziert werden. Besonders gut gedeiht sie in den Langhe-Bergen um die Stadtgemeinde Canelli, das Zentrum der Schaumwein-Industrie. Perlende bzw. schäumende Weine gab es hier schon im Mittelalter. Im 17. Jahrhundert, als das Piemont noch zum Herzogtum Savoyen gehörte, verbesserte der Hofjuwelier der Herzöge von Savoyen Giovanni Battista Croce die Anbau- und Kellertechniken seiner Herrschaft. Er verfasste 1606 die Abhandlung „Über die Exzellenz und Vielfalt der Weine, die in den Turiner Bergen hergestellt werden“. Im Jahre 1870 führte der als „Vater des italienischen Schaumweins“ bezeichnete Carlo Gancia die Méthode champenoise ein und begründete den berühmten weißen Schaumwein. Das „Consorzio per la Tutela dell’Asti“ (ein Konsortium zum Schutz der Asti-Weine) wurde bereits im Jahre 1932 gegründet. 

DOC/DOCG-Bereiche

In diesem sehr großen Weinbaubereich im Piemont gibt es zahlreiche DOC- und DOCG-Bereiche, die sich aber zum Teil grenzüberschreitend in den drei Provinzen Asti, Alessandria und Cuneo erstrecken:

Asti - Stadt Asti auf Hügel und Moscati d’Asti

 

Die Asti-Weintypen / DOCG-Bereiche

Die beiden Weintypen Asti Spumante (auch kurz Asti) und Moscato d’Asti erhielten als erste italienische Schaumweine im Jahre 1994 die DOCG-Klassifikation. Beide wurden zunächst nach der Metodo italiano (Méthode charmat, Tankgärung) hergestellt, später kam beim Asti Spumante auch die Variante Metodo Classico (Flaschengärung) hinzu. 

Die DOCG-Zone Asti umfasst insgesamt 52 Gemeinden hauptsächlich in der Provinz Asti (28 Gemeinden), erstreckt sich aber auch in die Provinzen Alessandria (9) und Cueno (15) hinein. Die Weinberge umfassen insgesamt 8.236 Hektar Rebfläche. Es gibt die drei Subzonen Canelli mit Gemeinden in den beiden Provinzen Asti und Cuneo, Santa Vittoria d’Alba mit der gleichnamigen Gemeinde (Cuneo) sowie Strevi mit Gemeinden in der Provinz Alessandria. Diese dürfen beim Moscato d’Asti zusätzlich ihren Namen am Etikett anführen. Ebenso darf für die Moscato d’Asti-Weine der Begriff Vigna (exponierte, hügelige Lagen) verwendet werden. Die Bestimmungen sind im Detail unterschiedlich. Sie bestehen im tatsächlichen bzw. potentiellen Alkoholgehalt (4,5 bis 6,5% bzw. 11% beim Moscato d’Asti gegenüber 7 bis 9,5% bzw. 12% beim Asti Spumante) sowie beim Kohlendioxiddruck mit 1 bar nur leicht perlend beim Moscato d’Asti gegenüber 4 bar beim Asti Spumante.

Asti Spumante DOCG

Bis 2016 gab es nur eine süße Version. Durch einen enormen Rückgang im Export von über 30% wurde ab dem Jahrgang 2017 auch ein trockener Asti in den Versionen secco, demi-sec und extra-secco eingeführt. Es gibt die mit Tankgärung sowie mit Flaschengärung (mit Zusatz am Etikett: Metodo Classico bzw. Metodo Tradizionale) produzierten Weintypen. Es gibt auch eine Variante Vendemmia Tardiva (Spätlese), die zumindest 97% Muscat Bianco enthalten muss. Zu den besten Produzenten zählen Cascina Fonda, Ceretto, Cinzano, Contratto, Gancia, Fontanafredda, Martini & Rossi und Riccadonna. Mit rund 80 Millionen Flaschen im Jahr steht er nach Champagner und Cava weltweit an der Spitze der Schaumwein-Produktion.

Moscato d’Asti DOCG

Ein süßer, leicht perlender Wein; eigentlich nicht einmal ein Frizzante, was keinesfalls abwertend verstanden werden darf. Der besonders in Italien beliebte Wein ist gegenüber dem Asti Spumante milder, fruchtiger und weit weniger perlend. Die Flaschen werden in der Regel wegen des geringen Drucks mit normalen Korken verschlossen und tragen auch eine Jahrgangsangabe. Jährlich werden etwa vier Millionen Flaschen produziert. Bekannte Hersteller sind Bera Walter, Cascina Fonda, Carbonere, Ceretto, Dogliotti-Caudrina, Gatti, La Spinetta, Marcarini, Saracco, Traversa und Vignaioli di Santo Stefano.

Canelli DOCG

Im Jahre 2023 wurde das historische Anbaugebiet (das sind 17 Gemeinden rund um den Ort Canelli mit rund 100 Hektar Rebfläche) des Moscato d’Asti zu einem eigenständigen DOCG-Bereich namens Canelli (siehe dort) klassifiziert.

Mixgetränke

Zwecks Verbesserung des Image wurde im Jahre 2021 beschlossen, neue Wege in der Produktpositionierung zu gehen und auf Mixgetränke und Cocktails zu setzen. Die beiden aromatischen Weine werden vermehrt in der Barszene moderner und dynamischer präsentiert. Vom Barkeeper Giorgio Facchinetti wurde ein „Cocktail des Sommers 2021“ namens „Asti Signature“, kreiert, der aus Asti Spumante, rosa Grapefruit, Basilikum und Sichuan-Pfeffer gemixt wird.

Asti: von Henri Bergius - Flickr: Villages and wineyards, CC BY-SA 2.0, Link
Flasche: von Nigab Pressbilder - Asti Cinzano auf flickr, CC BY 2.0, Link

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Sigi Hiss

Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.

Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen

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