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Neuverkorkung

recorking (GB)

Austauschen des Korkens bei bereits länger gelagerten Weinflaschen. Die Gründe dafür können schadhafte oder brüchige Korken und damit Gefahr der Oxidation, sowie ein oft damit einher gehendes Absinken des Füllniveaus (Flüssigkeitsverlust) sein. Diese beiden Kriterien können als Entscheidungsgrundlage dienen. Einzelne Weingüter bieten das Service einer Neuverkorkung für ihre besten Produkte an. In der Regel sollte das alle 20 bis 25 Jahre in Anspruch genommen werden. Da dies aber mit relativ hohen Kosten verbunden ist, ist eine Neuverkorkung nur für wertvolle Kreszenzen sinnvoll. Praktizierende Weingüter sind zum Beispiel Biondi-Santi in der Toskana, was dort unter der Bezeichnung Ricolmatura angeboten wird, sowie Penfolds in Australien.

Zuerst wird der Wein sensorisch geprüft. Ist er in Ordnung, wird er aufgefüllt, gegebenenfalls geschwefelt und neu verkorkt. Zum Auffüllen (Beifüllen) verwendet man entweder einen von der Charakteristik her ähnlichen Wein, einen gleichen Wein jüngeren Jahrgangs oder in seltenen Fällen den Original-Jahrgang. Es ist auch möglich, eine größere Anzahl (zum Beispiel 12 oder 24 Flaschen, was einer bzw. zwei Kisten entspricht) einzuliefern und davon eine zum Nachfüllen zu verwenden. Auch der zum Nachfüllen verwendete Wein muss sensorisch geprüft werden.

Die Frage des Neuverkorkens ist aber unter Fachleuten stark umstritten. Es gibt eine Reihe von Argumenten, die dafür oder dagegen sprechen. Der internationale Trend geht eher in Richtung nein. Das Château Lafite-Rothschild zum Beispiel ist davon wieder abgekommen. Der berühmte Degustator Michael Broadbent (1927-2020) war ebenfalls ein Gegner davon, denn nach seinen Erfahrungen waren die original verkorkten Weine fast immer besser als die frisch verkorkten. Es könnte sein, dass der Sauerstoff-Kontakt zur qualitativen Beeinträchtigung führt. Außerdem ist bei neu verkorkten Weinen das Risiko einer Verfälschung wesentlich höher. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Fehlen der Original-Kapsel und des Original-Korkens den Wert einer Weinflasche bei einem Weiterverkauf erheblich mindern kann. Deshalb sollte die Neuverkorkung auf jeden Fall vom Weingut in Form eines Dokumentes offiziell bestätigt werden. Esd gibt immer wieder positive Beispiele für äußerst langlebige Erstkorken mit einwandfrei genießbaren Weinen mit einem Alter von 50, 80 und in seltenen Fällen auch sogar über 100 Jahren.

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Roman Horvath MW

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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)

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