Für das farblose, schleimhautreizende, stechend riechende und sauer schmeckende, giftige Gas ist in der Nahrungsmittelindustrie innerhalb der Europäischen Union die Bezeichnung „E220“ und in der Neuen Welt „220“ gebräuchlich. Es entsteht vor allem bei der Verbrennung von schwefelhaltigen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdölprodukten. In erheblichem Maße trägt es zur Luftverschmutzung bei und ist der Grund für „sauren Regen“ (pH-Wert für Niederschläge von unter 5,5). Bei der Weinbereitung wird Schwefeldioxid in gasförmiger und in flüssiger Form vor allem als Oxidationshemmer bzw. für die Konservierung von Weinen verwendet.
Das Gas entsteht durch Verbrennen von Schwefelschnitten, was bei der sogenannten Trockenkonservierung von Fässern Anwendung findet. Bei der sogenannten Nasskonservierung wird das Gas in die mit Wasser gefüllten Fässer eingeleitet. Die flüssige Form entsteht durch erhöhten athmospärischen Druck. Bei Verbindung des Gases mit Wasser (Wein) wird ein großer Teil in schweflige Säure und diese durch weitere Prozesse in Sulfite umgewandelt. Schwefel kann in Lebensmitteln allergische Reaktionen auslösen. Deshalb ist bei mehr als 10 mg/l dies am Etikett kennzeichnungspflichtig, was bei nahezu allen Weinen zutreffend ist. Siehe die maximal zulässigen Werte je Weintyp unter Schweflige Säure.
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spezialweine, Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden