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Adlum John

Der US-Weinbaupionier John Adlum (1759-1836) gilt als „the father of American viticulture“. Nach einer militärischen Karriere im Unabhängigkeitskrieg wurde er Landvermesser und zog im Jahre 1814 mit seiner Familie in den Bundesdistrikt Washington, DC. Zwei Jahre später kaufte er Land im heute im Nordwesten liegenden Wohnviertel Cleveland Park und begann, sich mit Weinbau zu beschäftigen. Er versuchte zunächst, Reben aus Europa zu züchten, aber diese erlagen Krankheiten wie Mehltau und der Reblaus. Um das Jahr 1820 bekam er die von ihm später so benannte historische Sorte Catawba von einer Familie Scholl im US-Bundesstaat Maryland. Dorthin war die Rebe schon einige Jahre vorher aus North Carolina gelangt. Die Familie Scholl behauptete, dass es sich bei der Sorte um eine Tokajerrebe aus Ungarn handle. Adlum pflanzte sie auf seinem Weingut „The Vineyard“ auf 200 Acres an. Er stellte später fest, dass es sich keineswegs um eine Tokajerrebe handeln könne.

Porträt John Adlum - Catawbatraube

Adlum schickte einen daraus gekelterten Wein im Jahre 1823 dem damals 80-jährigen ehemaligen US-Präsidenten Thomas Jefferson (1743-1826), der einige Jahre als US-Botschafter in Frankreich sich umfangreiche Weinkenntnisse angeeignet hatte und in Virginia mit seinem Weingut Monticello selber Weinbau betrieb. Jefferson äußerte sich sehr lobend über den Wein und verglich ihn mit einem burgundischen Chambertin. Er riet Adlum aber, sich an heimische Sorten zu halten, „da europäische Reben Jahrhunderte brauchen würden, um sich an das amerikanische Klima und die Schädlinge anzupassen“. Der Rechtsanwalt und US-Weinpionier Nicholas Longworth (1783-1863) erhielt dann von John Adlum im Jahre 1825 Catawba-Stecklinge, baute sie in großem Umfang auf seinen Ländereien nahe Cincinnati am Ohio River an und kelterte daraus einen Schaumwein.

Bild rechts: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Thorsten Rahn

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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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