Bezeichnung (auch A-Kohle, medizinische Kohle) für vermahlene und gereinigte Knochen- und Pflanzenkohle (Holzkohle). Es handelt sich um reinen Kohlenstoff, der auf Grund seiner hochporösen Struktur eine riesige innere Oberfläche besitzt. Nur sechs Gramm davon entsprechen der Fläche eines Fußballplatzes (rund 9.000 m²). Sie wird im Weinbau für verschiedene Schönungs- bzw. Stabilisierungs-Techniken verwendet. Durch die extrem hohe Adsorptions-Fähigkeit (Bindung von Gasen oder gelösten Stoffen) können sehr leicht Töne aus der Umgebung angenommen werden und zu Schönungsfehlern führen. Aktivkohle wird für die Korrektur von Farb-, Geschmacks- und Geruchsfehlern im Wein mit einem breiten Wirkungsspektrum eingesetzt.
Sie wird auch bei faulem Lesegut verwendet, um die Faularomen im Traubenmost oder Wein zu binden und auszuscheiden. Damit werden auch verschiedenste Fehltöne bzw. Weinfehler wie Böckser, Frostgeschmack, Hochfärbigkeit, Mäuseln, Milchsäurestich, Schimmelgeschmack und Schwefelsäurefirn bekämpft. Aktivkohle wird in den Traubenmost oder Wein mit nur geringer Dosierung eingerührt, um nicht unbeabsichtigt positive Aromastoffe zu eliminieren.
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spezialweine, Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
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Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen