Die rote Rebsorte stammt aus Portugal oder aus Frankreich. Synonyme sind Alfrocheiro Preto, Alfurcheiro, Bastardo, Bastardo Negro, Budelho, Tinta Bastardinha, Tinta Fina, Tinta Francesa de Viseu (Portugal); Albarín Frances, Albarín Negro, Albarín Tinto, Baboso Negro, Bruñal, Caíño Gordo, Negrona (Spanien). Es handelt sich vermutlich um eine sehr alte Sorte, obwohl sie erst 1971 relativ spät erstmals erwähnt wurde. Nach einer Hypothese soll sie aus Frankreich eingeführt worden sein, worauf das Synonym Tinta Francesa de Viseu hindeuten könnte. Es handelt sich keine farbliche Mutation der beiden weißen Sorten Albarín Blanco oder Alfrocheiro Branco (Trebbiano Toscano) oder umgekehrt. Gemäß im Jahre 2018 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Savagnin (Traminer) x unbekanntem Partner.
Die Sorte Alfrocheiro zählt auf der Iberischen Halbinsel zu einer bedeutenden Leitsorte, die ihre Gene oftmals weitergegeben hat. In den letzten Jahren konnten durch DNA-Analysen viele verwandtschaftliche Beziehungen geklärt werden. Besonders aus vermutlich natürlichen Kreuzungen mit Cayetana Blanca und Hebén als zweiter Elternteil sind viele Sorten entstanden:
Die früh reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Echter Mehltau und Botrytis. Sie erbringt farbkräftige Rotweine mit feinen Tanninen, sowie Aromen nach Brombeeren, Erdbeeren und Kirschen. Die Sorte wird vor allem im Bereich Dão, sowie auch Alentejo, Bairrada, Tejo und Ribatejo kultiviert und dort oft als Verschnittpartner für Aragonez (Tempranillo) und Touriga Nacional verwendet. Die Anbaufläche in Portugal beträgt 1.206 Hektar. Unter dem Namen Baboso Negro wird sie auch auf den Kanarischen Inseln (10 ha) angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.216 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Von Wines of Portugal, CC BY 3.0, Link
