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Altesse

Die weiße Rebsorte stammt aus Frankreich. Der Name bedeutet „Hoheit“ und leitet sich von der Hypothese ab, dass die Einführung in Frankreich durch einen savoyischen Fürsten erfolgte. Synonyme sind Altesse Blanche, Altesse Verte, Anet, Arin, Fusette, Fusette d’Ambérieu, Fusette de Montagnieu, Ignam, Ignan Blanc, Mâconnais, Marestel, Petit Mâconnais, Plant d’Altesse, Prin Blanc, Roussette, Roussette Basse, Roussette de Montagnieu, Roussette de Seyssel, Roussette Grosse, Roussette Haute, Roussette Petite und Serène Blanche. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Furmint, Jacquère, Roussanne, Roussette d’Ayze oder Viognier verwechselt werden.

Altesse - Weintrauben am Rebstock und Blatt

Die erste Erwähnung der Rebe stammt vom savoyischen Adeligen Marquis Costa de Beauregard im Jahre 1774. Nach einer Hypothese soll sie aus dem Orient stammen und im 15. Jahrhundert von Ludwig von Savoyen (1436-1482) aus Zypern eingeführt worden sein, der auch König dieser Insel war. Für eine orientalische Herkunft fehlen jedoch jegliche Belege. Der Ampelograph Pierre Galet (1921-2019) vermutete, dass sie mit dem ungarischen Furmint zumindest verwandt sein könnte, was aber durch im Jahre 2009 erfolgte DNA-Analysen widerlegt wurde. Es besteht jedoch eine nahe genetische Beziehung zur Sorte Chasselas. Aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung mit Gouais Blanc entstammt die Sorte Roussette d’Ayze.

Die mittel bis spät reifende Rebe ist anfällig für beide Mehltauarten und Botrytis. Sie erbringt säurebetonte, duftige Weißweine mit exotischen Aromen nach Veilchen, Honig und Mandeln mit Lagerungspotential, die sich gut für Schaumweine eigenen. Die Sorte wird hauptsächlich in Savoyen angebaut und dort oft mit den Sorten Aligoté, Chardonnay, Gringet und Jacquère verschnitten. Sie ist in den Bereichen Roussette de Savoie, Seyssel und Vin de Savoie zugelassen. Kleinere Bestände gibt es auch in den Départements Var und Vaucluse in der Provence. Die Anbaufläche beträgt 222 Hektar. Einen Bestand mit 5 Hektar gibt es im Schweizer Kanton Waadt. Im Jahre 2016 wurden insgesamt 227 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson). 

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Prof. Dr. Walter Kutscher

Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.

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