Amigne

Die weiße Rebsorte stammt aus dem Grenzgebiet Schweiz/Italien. Synonyme sind Amigne Blanche, Amique, Grande Amigne, Grosse Amigne und Petite Amigne. Nach einer nicht verifizierbaren Hypothese soll sie von der von Horaz (65-8 v. Chr.) beschriebenen und von Vergil (70-19 v. Chr.) besungenen antiken Rebe Vitis Aminea abstammen. Die Sorte wurde erstmals im Jahre 1686 im Schweizer Kanton Wallis erwähnt. Gemäß im Jahre 2011 erfolgten DNA-Analysen besteht eine genetische Beziehung zu den Sorten Avanà (Piemont) und Petit Meslier (Champagne). Demgemäß wäre sie ein Nachkomme der Leitsorten Traminer (Savagnin Blanc) und Gouais Blanc. Sie wird in der Schweiz zur Rebsortengruppe Alte Gewächse gezählt.

Amigne - Weintreaube und Blatt

Die mittel bis spät reifende Rebe ist anfällig für Verrieseln und Kleinbeerigkeit Millerandage). Sie erbringt säurebetonte Weißweine mit Aromen nach Zitrusfrüchten. Die Sorte wird im Schweizer Kanton Wallis hauptsächlich um die Stadt Vétroz angebaut. Hier werden daraus süße Dessertweine mit der hier üblichen Bezeichnung Flétri (sinngemäß Trockenbeerenauslese) produziert. Im Jahre 2016 wurden 42 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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