Bezeichnung (dt. „kleine Amphore“) für ein Keramik-Gefäß, das wesentlich kleiner als eine richige Amphore war, welche ja häufig für die Lagerung bzw. den Transport von Wein verwendet wurden. In diesen kleinen Gefäßen wurden Salböle, Parfüms oder Duftstoffe aufbewahrt. Nach einer Hypothese des spanischen Archäologen Emilio Rodríguez Almeida (1930-2016) dienten sie aber auch als Verschluss für die normalen Amphoren. Seiner Ansicht nach wurde auf den mit Korken oder Terrakotta verschlossenen Amphorendeckel eine Schicht kochenden Pechs aufgebracht. Dann stülpte man die Öffnung der kleinen Amphore auf, die nach dem Hartwerden des Pechs fest mit der großen Amphore verbunden war. Durch das Erkalten der Luft im Amphoriskos entstand ein Saugeffekt. Mit dessen Hilfe konnte man ohne große Mühe den Amphorendeckel abheben.
Bild links: Von Worst Painter, Gemeinfrei, Link
Bild mitte und rechts: The Met Museum
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“