Die rote Rebsorte (auch Andrea, Semenac A 16-76) ist eine Neuzüchtung zwischen Blaufränkisch x St. Laurent. Sie darf nicht mit der Tafeltraube Andre verwechselt werden. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1960 durch Jaroslav Horák in Velke Pavlovice in der Tschechoslowakei. Sie wurde zu Ehren des Naturwissenschaftlers Christian Carl André (1763-1831) benannt, dem Gründer des Vereins zur Förderung der Obst- und Weinrebenzucht in Brno (Brünn). Der Sortenschutz wurde 1980 erteilt. Mit denselben Eltern (allerdings umgekehrte Kreuzungsrichtung) ist auch die Sorte Zweigelt entstanden. André war in der Folge Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Agni und Rubinet. Die früh reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen Botrytis und winterlichen Frost. Die dickschaligen Beeren erbringen körperreiche, adstringierende Rotweine mit Brombeerenaroma, die sich gut für Barrique-Ausbau eignen. Die Sorte wird in Tschechien hauptsächlich in Mähren kultiviert; die Anbaufläche umfasst 261 Hektar. In der Slowakei wird sie auf 211 Hektar kultiviert. Einen kleinen Bestand gibt es auch in Deutschland im Anbaugebiet Saale-Unstrut mit 5 Hektar. Die Sorte belegte im Jahre 2010 insgesamt 477 Hektar Rebfläche (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bild: Antes Weinbau Service
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)