Physikalisches Messgerät (auch Senkwaage, Senkspindel, Hydrometer, veraltet Gleukometer) zur Bestimmung von spezifischem Gewicht bzw. relativer Dichte von Flüssigkeiten. Hingegen wird zur Dichtebestimmung von Festkörpern oder Flüssigkeiten durch Abwiegen ein Pyknometer, bei Gasen ein Aerometer verwendet. Die Bezeichnung Aräometer leitet sich vom griechischen „araios“ (dünn) und „métron“ (Maß, Maßstab), Hydrometer von „hýdor“ (Wasser) ab.
Das Messen der Alkohol-Konzentration, das letztlich auf dem Prinzip der von Archimedes (287-212 v. Chr.) beschriebenen Senkspindel beruht, war schon in der Antike bekannt. Das Archimedische Prinzip besagt, dass ein Körper so weit in eine Flüssigkeit eintaucht, bis die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit der Gewichtskraft des eingetauchten Körpers entspricht. Die wichtigsten Erfinder im Zusammenhang mit Weinbau, nach denen auch die Maßeinheiten benannt sind, waren August Wilhelm von Babo, Karl Josef Napoleon Balling, Antoine Baumé, Christian Ferdinand Oechsle und Fritz Plato.
Die heute gebräuchlichen Aräometer sind zumeist aus Glas gefertigt. Sie bestehen aus einem dicken Auftriebskörper mit genau definierter Menge Bleischrot als Gewicht und einem dünnen Stiel mit einer Skala. Eines davon ist die sogenannte Restzuckerspindel. Mittels Aräometer kann man Wasser-Alkohol-Mischungen bezüglich des Gehaltes von Alkohol bzw. Zucker messen. Es sinkt umso mehr in die Flüssigkeit ein, je geringer die Dichte ist. Besonders geeignet ist es für Destillate. Im Videoclip (zur Ansicht anklicken) ist dies anschaulich dargestellt). Ungeeignet ist ein Aräometer bei alkoholischen Getränken mit relativ hohen Zuckeranteilen wie Süßweinen oder Likören, weil hier ein anderes spezifisches Gewicht als bei reinen Alkohol-Wasser-Mischungen oder auch bei trocken ausgebauten Weinen gegeben ist.
Für das Bestimmen des Mostgewichtes bzw. Reifezustandes bereits in den Weintrauben im Weingarten wird zumeist ein Refraktometer (optisches Messgerät) verwendet. Damit kann bereits im Weingarten der Zuckergehalt und dadurch der potentielle Alkoholgehalt und damit auch bis zu einem gewissen Grad (weil ja dies allein nicht bestimmend ist) die potentielle Weinqualität bestimmt werden. Siehe auch bezüglich anderer Messmethoden unter analytische Prüfung und Maßeinheiten.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena