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Aramon Noir

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Aramone, Aramonen, Aramon Noire, Aramon Pignat, Aramon Pigne, Aramon Saint Joseph, Aramont, Arramant, Eramoul, Eromoul, Gros Bouteillan, Pisse-Vin, Plant Riche, Rabalaïré, Raballaïré, Ramonen, Réballaïré, Revalaire, Revellaire, Ugni Noir (Frankreich); Amor-Não-Me-Deixes (Portugal); Aramon Chernyi, Aramon Crni, Burchard’s Prince, Burchardt’s Prince, Burkhard, Kék Aramon. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Bouteillan Noir oder Juan García verwechselt werden. Es gibt keine Beziehung zur Trebbiano Toscano (Ugni Blanc), worauf das Synonym Ugni Noir hindeuten könnte. Gemäß 2021 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Ouliven x Gouais Blanc. Im Bereich Hérault gibt es die hellbeerigen Mutationen Aramon Blanc und Aramon Gris. Aramon Noir war Kreuzungspartner bei den Neuzüchtungen Alicante Ganzin, Bouschet Gros, Clairette Dorée Ganzin, Flot Rouge, Gramon, Grand Noir, Monerac und Petit Bouschet.

Aramon - Traube Aramaon Noir, Blatt und Traube Aramon Blanc

Der Züchter Louis Bouschet kreierte im Jahte 1824 eine Kreuzung zwischen den Sorten Aramon Noir x Teinturier du Cher und nannte sie Petit Bouschet. Diese kreuzte dann sein Sohn Henri Bouschet 1866 mit Grenache Noir (Garnacha Tinta) und nannte die Neuzüchtung Alicante Henri Bouschet (Alicante Bouschet). Die farbkräftige Rebe wurde dann gerne gemeinsam mit der Aramon Noir im Mischsatz angebaut, um den Weinen mehr dunkle Farbe zu verleihen. Die spät reifende, ertragreiche Aramon Noir ist anfällig für Falscher Mehltau, Botrytis, Schwarzflecken-Krankheit (Phomopsis) und Milben; jedoch widerstandsfähig gegen Echter Mehltau. Sie erbringt rustikale, eher säure-, alkohol- und extraktarme Rotweine mit heller Farbe.

Aramon Noir war ab Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts Basis für Massenrotweine im Languedoc-Roussillon. Um 1870 belegte sie alleine im Département Hérault über 200.000 Hektar und war lange Zeit die meistangebaute Rebsorte in Frankreich. Ihre ehemals große Verbreitung beruhte vor allem auf hohen Erträgen und ihrer groißen Widerstandsfähigkeit gegen Echten Mehltau, der ab 1860 in den Weinbergen wütete. Ihr Niedergang begann schlagartig, als 1955 nicht als Qualitätsrebsorte klassifiziert wurde und keine Zulassung für Languedoc erhielt. Sie wurde schnell durch Carignan Noir (Mazuelo), Cinsaut u. a. ersetzt. Heute sind in Frankreich damit 1.167 Hektar Rebfläche bestockt. Kleine Bestände gibt es auch in Algerien und Portugal (14 ha). Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 1.181 Hektar Rebfläche mit extrem sinkender Tendenz (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Thorsten Rahn

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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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