Die weiße Rebsorte (auch Geilweilerhof SBL. 2-19-58) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Oberlin 716 (Gamay x Riparia Millardet) x Riesling 91. Es sind Gene von Vitis riparia und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte in den 1930er-Jahren durch Dr. Bernhard Husfeld (1900-1970) im Kaiser-Wilhelm-Institut in Müncheberg Mark Brandenburg. Die Selektion erfolgte im Jahre 1940. Die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an nationalsozialistisches Gedankengut. Angesichts der schlechten Erfahrungen mit französischen Hybriden in den Jahrzehnten davor war die Sorte mit der etwa zur gleichen Zeit entstandenen Siegfriedrebe aus züchterisch-wissenschaftlicher Sicht ein geradezu phänomenaler Erfolg.
Aufgrund ihrer großen Widerstandsfähigkeit gegen beide Arten des Mehltaus und Botrytis, sowie gegen Winterfrost wurden aus ihr in Deutschland bis in die 1980er Jahre Weine erzeugt. Nachteile waren starke Ertragsschwankungen wegen der starken Neigung zum Verrieseln und Virusanfälligkeit. Abgesehen davon konnte sie außerdem wegen dem EU-Hybridenverbot für die Erzeugung von Qualitätsweinen ohnehin nicht mehr verwendet werden. Als Kreuzungspartner für pilzwiderstandsfähige (PIWI) Neuzüchtungen wurde die Sorte am Geilweilerhof (Pfalz) jedoch weiterverwendet. Im Jahre 2016 wurden keine Bestände ausgewiesen (Kym Anderson). Aris ist auch ein Synonym für die Rebsorten Alarije (Spanien) und Iri Kara (Türkei).
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi