Die Republik Armenien in Vorderasien mit der Hauptstadt Eriwan (Jerewan) umfasst 29.743 km². Sie grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Süden an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und den Iran, sowie im Westen an die Türkei. Der ehemalige UdSSR-Teilstaat wurde 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig.
Historie
Das Land entspricht dem nordöstlichen Teil des ehemals viel größeren armenischen Siedlungsgebiets und umfasste im 7. Jahrhundert v. Chr. das gesamte anatolische Gebiet. Seit dem 15. Jahrhundert gehören große Gebiete zur Türkei. Knapp hinter der Grenze liegt der Berg Ararat, wo gemäß Bibel nach dem Ende der Sintflut Noahs Arche landete. Das südlich des Kaukasus liegende Gebiet zählt zu Transkaukasien, ein kleinerer Bereich gehörte in der Antike zum historischen Mesopotamien, das sich von hier nach Süden ausdehnte. In diesem Bereich liegt der Ursprung der kultivierten Weinrebe und des Weinbaus.
Der sagenhafte Argischti I. (regierte 785-753 v. Chr.) war König von Urartu, ein Vorläufer des heutigen Armeniens. Er verwandelte die Hauptstadt Tuschpa in eine Gartenstadt mit zahlreichen Weinbergen. Ausgrabungen in der alten Stadt Teschebaini (Karmir Blur) brachten Weinkeller mit vielen großen irdenen Weingefäßen (Pithos) zutage, die mit Jahrgang und Qualitätsangaben beschriftet waren. Der griechische Autor Xenophon (430-354 v. Chr.) berichtet, dass die alten Armenier nicht nur Trauben, sondern auch Weizen, Gerste und Bohnen vergoren und in Kratern (Gefäße) aufbewahrt hätten. Der alkoholstarke Wein wurde zumeist mit Wasser gemischt. Die hochstehende Weinkultur erlebte durch dauernde arabische und türkische Einfälle und das damit verbundene islamische Alkoholverbot immer wieder Rückschläge.
Das möglicherweise älteste Weingut der Welt ist von Archäologen an der georgisch-armenischen Grenze entdeckt worden. Bei Ausgrabungsarbeiten nahe des Grenzortes Areni (Provinz Wajoz Dsor) fand ein Forscherteam bereits im Jahre 2010 einen Weinkeller samt Traubenpresse, die aus der Zeit zwischen 4000 und 4100 vor Christus stammt.
Weinbau heute
Die Weinberge befinden sich überwiegend in Höhenlagen zwischen 400 und 1.700 Meter Seehöhe. Das kontinentales Klima mit trockenen Sommern erfordert überwiegend eine künstliche Bewässerung. Die Rebflächen liegen zu zwei Drittel im Ararat-Tal, sowie in den Ararat-Vorbergen, in Vayots Dzor und in Zangezur. Armenien ist vor allem durch süße Dessertweine nach Art von Sherry (Aschtarak, Bjurakan), Madeira (Oschakan), Malaga (Arewschat) und Portwein (Aigeschat) sowie die Weißweine bekannt. Rund die Hälfte der Rebfläche dient für die Produktion von rund 50.000 Hektoliter Branntwein.
Es werden großteils autochthone Rebsorten kultiviert, die auch die ersten fünf Plätze belegen. Im Jahre 2022 umfassten die Weinberge 16.500 Hektar Rebfläche und die Wein-Produktionsmengen 122.000 Hektoliter. Der Rebsorten-Spiegel:
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