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Asbach

Der deutsche Fabrikant Hugo Johann Asbach (1868-1935) absolvierte eine Destillateur-Lehre in Köln. Im Jahre 1892 übernahm er in Rüdesheim am Rhein (Hessen) eine Exportgesellschaft für rheinischen Cognac, damals durfte dieser Begriff auch noch außerhalb Frankreichs verwendet werden. Die Firma „Asbach & Co“ wurde im Jahre 1896 gegründet. In diesem Jahr wurde die Bezeichnung Weinbrand (genau gesagt Cognac-Weinbrand) erstmals in einer Preisliste mit der Erläuterung „für Cognac, der keinen Industriesprit enthält“ erwähnt. Im Jahre 1907 wurde das berühmte Markenzeichen „Asbach Uralt“ beim Kaiserlichen Patentamt mit der Definition „ein echter alter Weinbrand-Cognac, erzeugt aus edlen erlesenen Weinen“ eingetragen. Aufgrund des Versailler Friedensvertrages im Jahre 1919 durfte außerhalb Frankreichs die Bezeichnung Cognac nicht mehr verwendet werden, aber Asbach hatte dies bereits seit 1910 unterlassen. Genau genommen handelt es sich um keinen Brand, da ein solcher definitionsgemäß aus eingemaischten Früchten wie zum Beispiel Obstbrand oder Traubenbrand destilliert wird.

Asbach - Porträt, Flasche Asbach Uralt und Werbeplakat

Asbach verzichtete 1921 auf das Warenzeichenrecht. Dadurch war die Verwendung von „Weinbrand“ als Gattungsbezeichnung allgemein möglich. In einer Anzeige vom 8. Mai 1921 wurde das Inkrafttreten des Verbots der Bezeichnung „Cognac“ kundgemacht (siehe Bild rechts). Von 1917 bis 1935 war Asbach Vorsitzender des Verbandes der deutschen Cognac-Brennereien, von 1925 bis 1933 Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden und von 1927 bis 1934 Vorstands-Mitglied des Markenschutz-Verbandes. Der Werbeslogan „Im Asbach-Uralt ist der Geist des Weines“ wurde 1937 erfunden. In den 1950er Jahren wurde auch im TV mit dem Spruch „Wenn einem so viel Gutes widerfährt - das ist schon einen Asbach Uralt wert“ geworben. Viele Jahrzehnte stellte die Firma als einziges Produkt den „Asbach Uralt“ her, erst 1989 wurde der „Asbach Selection“ und 1992 der VSOP „Asbach Privat“ auf den Markt gebracht. 2020 wurde der Alkoholgehalt auf 36% reduziert, dadurch ist beim „Asbach Uralt“ die geschützte Bezeichnung „Deutscher Weinbrand“ nicht mehr möglich (zum. 38%). Die Firma gehörte zeitweilig zum Multi United Distillers (Spirituosen-Gruppe des Guiness-Konzerns) und heute zur Underberg-Gruppe.

Bild links: P.C.-Archiv Hamburg, Gemeinfrei, Link 
Bild mitte: Von Algont in der Wikipedia NL, CC BY-SA 3.0, Link 
Bild rechts: von unbekannt, Werbung aus der "Berliner Illustrirte [sic]", Gemeinfrei, Link

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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