Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Ambrosina, Bonifaccenco, Caricagiola, Carignan de Bedouin, Castelino, Carignan de Gigondas, Grosse Rogettaz, Gueyne, Mariscola, Morescola, Motardie, Moustardier, Moustardier Noir, Moutardier, Murescola und Quenoise. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer oder Namens-Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Aubin Blanc, Aubin Vert oder der mit ihr verwandten Counoise (mit der sie oft in älteren Rebanlagen gemischt angebaut ist und auch einige Synonyme wie z. B. Quenoise teilt) verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2012 erfolgten DNA-Analysen ist sie ein Elternteil der Sorte Mourvaison. Die Abstammung (Elternschaft) ist aber unbekannt.
Die mittel reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Falschen Mehltau. Im Ursprungsgebiet galt sie früher auch als reblausresistent, was jedoch dort eher durch die der Reblaus nicht zusagenden Böden bedingt war. Die Sorte erbringt wenig farbkräftige aber alkoholreiche der Sorte Carignan Noir (Mazuelo) ähnliche Weine (worauf ja auch einige oben angeführte Synonyme hindeuten), die eher für Roséweine geeinet sind. Die Sorte ist in der Provence (besonders Vaucluse), an der südlichen Rhône und im Languedoc in vielen Appellationen zugelassen. Ende der 1970er-Jahre waren noch knapp 6.000 Hektar damit bestockt, der Bestand ist aber auf 537 Hektar geschrumpft. Gemeinsam mit anderen Sorten (wie z. B. Counoise) wurde sie von James Busby (1802-1871) 1833 in Australien eingeführt. Weitere Bestände soll es auch in Kalifornien geben. Unter dem Namen Castelino gibt es in Portuga einen Bestand mit 144 Hektar (Kym Anderson); im VIVCKatalog wird aber Castelino als Synonym für Aubun angegeben. Im Jahre 2016 ergeben die Bestände von Aubun und Castelino insgesamt 681 Hektar Rebfläche.
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
