Die rote Rebsorte stammt aus Portugal; der profane Name bedeutet ganz einfach „Beere“. Synonyme sind Baga de Louro, Bagrina Crvena, Baguinha, Bairrada, Bairrado Tinta, Baya, Carrasquenho, Carrega Burros, Goncalveira, Morete, Moreto, Paga Divida, Poeirinha, Poeirinho, Povolide, Pretinho, Preto Rifete, Rifete, Rosete, Tinta Bairrada, Tinta Bairradina, Tinta da Bairrada, Tinta de Baga, Tinta Fina, Tinto de Bairrado und Tinta Fina. Sie darf trotz darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Camarate Tinto (Moreto), Moreto do Alentejo oder Pedral verwechselt werden. Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Botrytis, jedoch widerstandsfähig gegen Echten Mehltau. Die Weine können extrem unterschiedlich von Schankwein bis Spitzenqualität sein. Deshalb scheiden sich bei dieser Sorte die Geister.
Baga wird hauptsächlich im DOC-Bereich Bairrada nahe der atlantischen Küste sowie im östlich angrenzenden DOC-Bereich Dão angebaut, wo es im Herbst sehr viel Regen geben kann. Deshalb ist das Erlangen der Traubenvollreife oft schwierig. Im besten Fall resultieren körper-, alkohol- und tanninreiche Rotweine mit vielfältigen Aromen nach schwarzen Pflaumen, Kräutern, Oliven, Cassis und Tabak. Genauso gut kann es aber hellfarbige, dünne Weine geben, die sich bestenfalls für die Produktion von Rosé- oder Schaumweinen eignen. Im berühmten Roséwein Mateus ist sie übrigens eine der wichtigsten Sorten. Neben den oben erwähnten Bereichen wird sie weiter nördlich auch im Portweinbereich Douro und in der Region Beiras angebaut. Die portugiesische Anbaufläche beträgt 6.750 Hektar mit stark steigender Tendenz. Einen winzigen Bestand mit 0,1 Hektar gibt es in Spanien. Im Jahre 2016 liegt sie damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 97 (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Von Wines of Portugal, CC BY 3.0, Link
