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Barbarossa

In Italien häufig verwendeter Name (dt. „Rotbart“) von Rebsorten. Eine erstmalige Erwähnung einer Barbarossa aus der Toskana erfolgte im Jahre 1600 durch den Agronomen Giovanni Soderini (1526-1596). Der Name könnte sich auf Farbe und Traubenform beziehen. Eine andere Version deutet auf den deutschen Stauferkaiser Friedrich I. (1122-1190) hin, der nach seinem Bart den Beinamen „Barbarossa“ trug. Dieser verweilte im Jahre 1177 auf einer Burg in der Emilia-Romagna. Hier wurde in Bertinoro (Forlì-Cesena) in einem uralten Weinberg am Fuße der Burg vom Winzer Mario Pezzi (Fattoria Paradiso) 1955 eine Rebe entdeckt und selektioniert. Diese soll in der Form den Umrissen der Burg oder dem Bart des Kaisers entsprechen.

Barbarossa - Frieidrich Barbarossa, Rebsorten Barbaroux, Grec Rouge und Fortana

Eine Sorte namens Barbarossa di Finalborgo wird in Ligurien in den Provinzen Genua und Savona angebaut. Nach dem französischen Ampelographen Pierre Galet (1921-2019) soll sie identisch mit einer auf Korsika angebauten Barbarossa sein. Angeblich soll sie aus der Toskana stammen. In den Regionen Apulien und Kampanien gibt es zwei Barbarossa-Sorten. Diese sind gemäß DNA-Analysen unterschiedlich, sowie auch nicht (wie früher vermutet) mit der französischen Barbaroux identisch. Die auf Korsika angebaute Barbarossa ist in den Appellationen Ajaccio und Vin de Corse zugelassen (ex Wine Grapes). Im VIVC-Katalog scheinen folgende Barbarossa-Sorten auf, wobei mehrfach verwendete Synonyme zur Verwirrung beitragen (das sind unter anderem Barbarossa, Barbarossa Verduna, Barbarossa di Finale und Barbarossa di/del Piemonte):

Die Beziehungen all dieser Rebsorten untereinander sind großteils unbekannt. Im Jahre 2016 wurden unter dem Namen Barbarossa keine Bestände ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Friedrich Barbarossa: Christian Siedentopf; file: James Steakley - Der Spiegel Nr. 2006/32 (20, Dominiu públicu, Link 
Rebsorten: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Dr. Edgar Müller

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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach

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