Der französische Chemiker und Pharmazeut Antoine Baumé (1728-1804) führte ab 1752 in Paris eine Apotheke. Er wurde 1773 Mitglied der Académie française. Als Eigentümer einer Chemiefabrik untersuchte er Ton zur Porzellan-Herstellung. Gemeinsam mit dem Chemiker Pierre-Joseph Macquer (1718-1784) gründete er eine pharmazeutisch-chemische Schule. Baumé konstruierte unter anderem wirksamere Destillationsgeräte und untersuchte die Wirkung und Entstehung von Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff, analysierte Kaliumsulfat, Methan (Sumpfluft) und Wasser sowie die Kristallisation von Salzen. Eine von Baumé entwickelte Flüssigkeitswaage (Baumé-Aräometer) wurde 1768 für das Messen der Dichte eingeführt.
Ab 1771 und noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts fand diese vor allem in der Mineralöl- und Schwefelsäure-Industrie Anwendung. Damit kann auch der Alkoholgehalt einer Flüssigkeit wie z. B. Wein gemessen werden. In den Mittelmeerländern war und ist teilweise noch immer die Baumé-Skala für das Bestimmen des Mostgewichtes (ausgedrückt mit Maßeinheit Bé) gebräuchlich. Siehe auch weitere im Weinbau verwendete Maßeinheiten unter Babo, Balling, Brix und Oechsle.
Baumé: von Contributor:Cochin, Gemeinfrei, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“