Der deutsche Agrarwissenschaftler für Rebenzüchtung und weinbaulichen Standortkunde Dr. Norbert Becker (1937-2012) verbrachte seine Jugend auf einem Weingut in Wiesbaden (Rheingau). Nach dem Studium der Agrarwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen war er Assistent am Institut für Obstbau der Universität und Doktorand in Geisenheim. Nach seiner Promotion zum Dr. agr. 1968 wurde er Referendar beim hessischen Landwirtschafts-Ministerium. Im Jahre 1970 trat er beim Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Baden-Württemberg) ein. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten war Rebenzüchtung und die weinbauliche Standortkunde. Er war bis zum Juli 1999 als Leiter des Referats Resistenz- und Klonenzüchtung tätig.
Unter seiner Leitung entstanden viele pilzwiderstandsfähige (PIWI) Neuzüchtungen, bei deren Anbau weitgehend auf Fungizide verzichtet werden kann. Das waren zum Beispiel Baron, Bronner, Cabernet Cantor, Cabernet Carbon, Cabernet Carol, Cabernet Cortis, Calastra, Decora, Galante, Ganita, Garantos, Helios, Monarch, Muscaris, Osella, Prior, Rosina (1), Solaris und Souvignier Gris. Seine wichtigsten Publikationen waren unter anderem „Der Wein, Lebensfreude und Gesundheit“, Beiträge im Weinbaulehrbuch von Vogt/Götz, sowie rund 200 Veröffentlichungen in vielen Zeitschriften. Des Weiteren hielt er rund 500 Vorträge vor Fachpublikum und weininteressierten Auditorien. Dr. Norbert Becker war auch an der Ausbildung von Weinbauschülern und Winzermeistern beteiligt. In seiner Freizeit führte er ganztägige weinbaukundliche Samstags-Exkursionen. Auch im Ruhestand widmete er sich weiterhin den kulturellen, geschichtlichen und gesundheitlichen Aspekten des Weines.
Norbert Becker: Gesellschaft der Geschichte des Weins
Trauben: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)