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Im Einzugsbereich der Hauptstadt von Deutschland gab es im Mittelalter einen vor allem durch die Zisterzienserklöster begründeten Weinbau, der aber völlig zum Erliegen kam. Unter anderem wurde am 66 Meter hohen Kreuzberg (ursprünglich „Tempelhofer Berg“ bzw. „Götzescher Weinberg“) vom 15. bis Mitte des 18. Jahrhunderts Wein angebaut. Im Jahre 1740 ließ ein strenger Frost sämtliche Reben im Berliner Raum erfrieren, die nicht mehr ersetzt wurden. Einen Wiederbelebungsversuch gab es 1968, als die Partnergemeinde Wiesbaden dem Bezirk Kreuzberg vom Neroberg stammende Weißwein-Rebstöcke schenkte. Im Jahre 1975 folgte dann die rheinhessische Gemeinde Ingelheim mit Spätburgunder. Seitdem wird am Südhang des Kreuzbergs in einer Gärtnerei in der Methfesselstraße wieder Wein angebaut. Es werden die Sorten Riesling, Kerner, Spätburgunder (Pinot Noir) und Blauer Portugieser kultiviert. Der Wein wird im Wiesbadener Ortsteil Mainz-Kostheim (Riesling, Kerner), bzw. Ingelheim (Spätburgunder, Portugieser) ausgebaut und als „Kreuz-Neroberger“ bezeichnet.

Berlin - Brandenburger Tor am Potsdamer Platz

Die erste Ernte betrug 1970 nur 11 Flaschen, seit 1991 werden aus 700 bis 800 kg Trauben rund 700 Flaschen 0,375 l produziert. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt den Wein in kleinen Mengen gegen eine Spende von zumindest 10 Euro ab. Der Wein wird im Volksmund auch als „Fahnenwein“ bezeichnet. Dies geht auf eine Äußerung des Satirikers Adolf Glaßbrenner zurück, dem auf Grund des niedrigen Mostgewichts zwischen 71 und 76 °Oe die folgende Aussage zugeschrieben wird: „Wenn man een eenzjes Achtel über die Fahne kippt, zieht sich det janze Regiment zusammen.“ Der Gesamtbestand in Berlin umfasst rund 1.500 Rebstöcke in einigen Stadtteilen. Weitere ebenfalls in in Wiesbaden und Ingelheim erzeugte Berliner Weine sind „Rixdorfer Weinmeister“, „Humboldthainer“, sowie die aus Reben im Bezírk Wilmersdorf stammenden „Wilmersdorfer Rheingauperle“ (Riesling, Ehrenfelser) und „Wilmersdorfer Teufelströpchen“ vom namengebenden Teufelsberg. Diese Weine werden bei offiziellen Anlässen verschenkt. Siehe auch unter der Mark Brandenburg; in dessem Zentrum Berlin liegt.

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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