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Bio Austria

Als Beginn der Biobewegung in Österreich gilt das Jahr 1927 mit ersten Pionierbetrieben in Kärnten. Der erste Verband war ORBI im Jahre 1959. Bis in die 1980er Jahre verstanden sich die Vorreiter der Bio-Bewegung auch als Gegenentwurf zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Einen großen Stellenwert hatten dabei die Sozialideen von Rudolf Steiner (1861-1925), einem der Initiatoren für die Biobewegung und später mit der Marke DEMETER des Biodynamischen Weinbaus.Der erste Bioverband in Österreich war der im Jahre 1959 gegründete ORBI. Anfang der 1990er-Jahre gab es dann einen wahren Boom, mit dem die Vermarktung immer stärker Gewicht bekam. Dadurch wurde Bio für eine breite Masse von Bauern und Konsumenten interessant und auch vom Handel entdeckt. Es entstanden einige erfolgreiche Bio-Handelsmarken wie „Ja! Natürlich“ (Billa, Billa-Plus), „Natur pur“ (Spar) und „Natur aktiv“ (Hofer in Österreich, Aldi in Deutschland).

Bio Austria - Logo und Weingarten

Bio Austria als Dachverband bzw. die gemeinsame Organisation der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern ist Ende 2005 durch Zusammenschluss von inzwischen 17 Bioverbänden entstanden. Vorgänger waren der im Jahre 1979 gegründete Verband „Bio Ernte Austria“ (vormals „Ernte für das Leben“), sowie die beiden Dachverbände „Arge Biolandbau“ im Jahre 1990 und „ÖIG Österreichische Interessensgemeinschaft für Biolandbau“ im Jahre 1994. Bio Austria ist aber zusätzlich auch einer der vielen Bioverbände mit eigenen Richtlinien, und führt auch Kontrollen durch. Sie darf jedoch keine Bio-Zertifizierung erteilen und auch nicht als eine der offiziellen Bio-Kontrollstellen fungieren. Die österreichischen Bio-Verbände sind:

  • Arche Noah - biologische Betriebe, Pflanzenzuchtnetzwerk (1990)
  • Bio Austria (siehe oben)
  • Biolandwirtschaft Ennstal (1989)
  • DEMETER - Österreichischer Demeter-Bund (1969)
  • Dinatur - Verein für fortschrittliche kontrolliert biologische Landwirtschaft (1990)
  • Erde & Saat - Mühlviertel (1987)
  • Freiland Verband - Tierhalter-Richtlinien (1978, wieder ausgetreten 2008)
  • ORBI - Organisch-Biologischer Landbau (1959)
  • Organisch-biologischer Landbau Weinviertel (1987)
  • respekt-BIODYN (2007)

Bio Austria verfügt über acht Landesverbände (Niederösterreich und Wien sind in einem Verband vertreten), beschäftigt rund 100 Mitarbeiter auf Landes- oder Bundesebene mit den zwei Bürostandorten in Wien und Linz und vertritt etwa 60% der ca. 24.000 Biobauern Österreichs mit rund 13.500 Mitgliedern und 430 Kooperationsbetrieben. Damit ist Bio Austria einer der größten Bio-Verband der Europäischen Union. Unter den Mitgliedern befinden sich auch zahlreiche Weinbaubetriebe befinden, für die es seit dem Jahre 2012 gemäß EU-Öko-Verordnung nun auch Regeln für die Produktion von Biowein gibt (bis dahin bezogen sich die Vorgaben nur auf die Bewirtschaftung). Der Gesamtumsatz aller Bio-Produkte in Österreich beträgt über alle Vermarktungskanäle hinweg über zwei Milliarden Euro/Jahr (Stand 2019).

Die Biobäuerinnen und Biobauern haben sich in ihrem Zusammenschluss zu fünf Werten bezüglich ihrer Produkte verpflichtet. Das sind Ökologie, Würde der Tiere, Forschung und Innovation, faire Preise und „bio-bäuerliche Lebensmittelkultur“. Das Ziel von Bio Austria ist die Entwicklung der Ökologischen Landwirtschaft mit Nachhaltigkeit, sowie die Sicherung der Absatzmärkte für Bio-Lebensmittel. Außerdem wird entsprechende Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit betrieben. Die wichtigsten Aufgaben sind Beratung in Fragen des organisch-biologischen Landbaus, Erstellung und Weiterentwicklung von Produktionsrichtlinien und Hilfestellung in regionaler, nationaler und internationaler Vermarktung. Das deutsche Pendant ist der im Jahre 2002 gegründete BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft), wo aber im Gegensatz zu Bio Austria auch Verarbeitungsbetriebe und Handelsbetriebe unter einem Dach vereinigt sind. Siehe zum Themenkreis auch unter Biologischer (Ökologischer) Weinbau.

Bilder: Bio Austria

Stimmen unserer Mitglieder

Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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