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Biologischer Pflanzenschutz

Form des Pflanzenschutzes ohne Einsatz von Chemie, der in den verschiedenen Produktionsformen des Weinbaus zur Anwendung kommt (Grundsätze und allgemeine Informationen sind im Stichwort Biologischer Weinbau beschrieben, dessen Studium als Einstimmung auf die komplexe Thematik auch empfohlen wird). Der Biologische Pflanzenschutz hat großes Gewicht im Integrierten Pflanzenschutz, wo biologische, chemische und physikalische Maßnahmen kombiniert werden, und auch in der Ökologischen Landwirtschaft, wo chemische Maßnahmen nicht erlaubt sind. Die Zeit des konventionellen Pflanzenschutzes mit massivem Einsatz von chemischen Giftstoffen (Pestiziden) ist endgültig vorbei und gehört vder Vergangenheit an.

Biologischer Weinbau - Erdkugel mit Blättern und Begrünung im Weinberg

Schutz des Ökosystems

Der Schutz vor Schadorganismen und anderen destruktiven Einflüssen soll das Ökosystem nicht stören und ohne toxische Stoffe (Gift) erfolgen. Dabei werden die Bedürfnisse von Boden, Klima, Pflanzen und Tieren berücksichtigt. Die Umwelt wird dadurch größtmöglich geschont, das biologische Gleichgewicht nicht gestört und die Biodiversität (Artenvielfalt) gewährleistet. Im Vordergrund steht der präventive Schutz, bevor gegebenenfalls Maßnahmen erfolgen. Schadorganismen sollen nicht prinzipiell ausgerottet werden, um nicht ungewollt und kontraproduktiv nützliche Lebewesen zu vernichten, sondern in ihrer Population so zu kontrollieren, dass sie unter der Schadschwelle bleiben. Auch ein Schädling kann im Kreislauf der Natur wichtig sein.

Maßnahmen

Die älteste Form war und ist noch immer das manuelle Absammeln von sichtbaren Schädlingen und das Entfernen von schadhaften oder von mit Krankheiten befallenen Pflanzen-Teilen. Eine weitere wirksame präventive Maßnahme ist der Anbau von gegen Schädlinge und Krankheiten resistenten Pflanzen. Dazu zählen zum Beispiel die Verwendung von pilzwiderstandsfähigen PIWI-Sorten und auch die Veredelung von Rebstöcken. Als Alternative für Pestizide werden gegen Schadorganismen Nützlinge gezielt eingesetzt bzw. gefördert, die als Fressfeinde bzw. Parasiten die Schädlinge vernichten. Dazu zählen Insekten wie Marienkäfer und Florfliegen sowie auch Nematoden (Fadenwürmer).

Weiters gibt es mechanische und technische Maßnahmen zum präventiven Schutz. Dazu zählen Tierfallen wie Leimringe am Stamm, Bierfallen oder Pheromonfallen (mittels Verwirrmethode), Schutzvorrichtungen wie Schneckenzäune und Vogelnetze, akustische/optische Geräte zur Vertreibung von Schadvögeln wie Klapotetz, Vogelscheuchen, Stanniolstreifen oder Schussvorrichtungen, sowie Frostschutz. Die Düngung erfolgt mit organischen Stoffen (Pflanzenjauche, Mulch, Kompost) bzw. Begrünung (Gründüngung) mit Vermeidung leichtlöslicher Mineraldünger. Zur Pflege dienen Pflanzenstärkungsmittel

Erdkugel: von Gerd Altmann auf Pixabay
Begrünung: Von Martin Mehofer - Eigenes Werk, CC BY 3.0 at, Link 

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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