Häufig vorkommende Bezeichnung für Weinberge in Deutschland. Der Name verweist auf ein bestehendes oder früheres kirchliches Eigentum bzw. ein Bistum hin.
Der Name verweist auf kirchliche, fürst-bischöfliche und kurmainzische Einflüsse sowie das über dem Ort thronende Kloster Engelberg. Die nach Südwesten bis Südsüdosten ausgerichteten Weinberge mit bis zu 60% Hangneigung umfassen 53 Hektar Rebfläche auf Buntsandsteinböden. Sie sind zum Teil mit Trockensteinmauern terrassiert. Hier werden hauptsächlich die Sorten Riesling und Spätburgunder (Pinot Noir) kultiviert. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Fürst Rudolf, Staatlicher Hofkeller Würzburg, Steintal und Wengerter Rainer.
Im Gegensatz zu den am Rüdesheimer Berg befindlichen Einzellagen Berg Schlossberg, Berg Roseneck und Berg Rottland gehört der Bischofsberg zum Rüdesheimer Oberfeld, das ist der restliche Teil rund um Rüdesheim. Die ersten Rebflächen wurden im letzten Drittel des 11. Jahrunhunderts angelegt, nachdem im Jahre 1074 der Erzbischof Siegfried von Mainz den Rüdesheimer Unterthanen das steinige und unbebaute Land überließ und beträchtlich weniger als den üblichen Zehent vom Ertrag verlangte. Bei der Flurbereinigung 1970 kamen weitere Flächen wie Gessel, Krachbein, Kuhweg, Ochsenwiesen und Sonnenberg hinzu. Die nach Süden ausgerichteten Weinberge mit flacher Hangneigung umfassen 34 Hektar Rebfläche, die kaum vom Spätfrost gefährdet und gut bewindet sind. Als ein erweitertes, früheres Urzeit-Flussbett des Rheins herrschen tiefgründige Lössablagerungen vor. Hier wird vor allem Riesling, aber auch Ehrenfelser, Kerner und Müller-Thurgau angebaut. Anteile an der Lage haben z. B. die Weingüter Bischöfliches Weingut Rüdesheim, Chat Sauvage, Dr. Corvers-Kauter, Dr. Nägler, Freimuth Alexander, George, Kesseler, Klosterweingut Abtei St. Hildegard, König Klaus & Ursula, Künstler Gunter, Leitz Johannes.
Weitere Einzellagen namens Bischofsberg gibt es in den Gemeinden Arnstein, Halsheim, Heugrumbach, Müdesheim und Reuchelheim (alle im Anbaugebiet Franken).
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen