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Wolf Blass

Der deutsche Weinbaufachmann Franz Otto Wolfgang Blass (*1934) studierte Önologie an der „Bayerischen Landesanstalt für Weinbau“ in Veitshöchheim (Franken). Er besitzt auch den begehrten Titel eines Masters of Wine. Anschließend war er als Kellermeister in Deutschland und bei der englischen Firma Averys in der Sektproduktion tätig. Im Jahre 1961 wanderte er nach Australien aus. In der Folge war er als beratender Sektexperte für mehrere Weinkellereien wie zum Beispiel Kaiser Stuhl tätig. Ab dem Jahr 1966 bewirtschaftete Blass kleine Anbauflächen und begann mit der Herstellung und Vermarktung von Wein zu experimentieren. Das Jahr gilt auch als Gründung des Weinguts. Im Jahre 1969 kaufte er ein zwei Hektar großes Gelände an der Bilyara Road, vier Kilometer von Nuriootpa im Barossa Valley entfernt. Bilyara ist der Name der Aborigines für den Keilschwanzadler (Eaglehawk). Als Bezug zu seiner deutschen Heimat mit einem Adler als Wappentier, wählte er den Adler als Logo aus, der noch heute auf allen Wolf-Blass-Etiketten zu finden ist. Von 1969 bis 1973 war Blass Winemaker der Kellerei Tolley's.

Wolf Blass - Porträt des Gründers Wolf Blass

Im Jahre 1973 gründete er die Wolf Blass Wines International und arbeitete mit dem legendären Weinmacher John Glaetzer zusammen. Der 1975 kreierte Riesling etablierte sich als erfolgreichster australischer „Rhine Riesling“. Sein Schwerpunkt waren aber Tafelrotweine mit vollem, mildem Geschmack mit integrierten Tanninen. Dieser „neue“ Weinstil war ein Hauptgrund für den großen Erfolg. Blass entwickelte sich zu einem Marketing-Fachmann ersten Ranges und begann zielstrebig, ein Imperium aufzubauen. 1986 erwarb er 50% der Firma Australian Bottling Company inklusive Sektproduktion. Durch Vereinigung mit der Gruppe Mildara in Coonawarra entstand 1991 die Firma Mildara Blass. Diese Firma wurde 1996 vom australischen Bierbrauereigiganten Foster’s übernommen, der 2000 auch das kalifornische Weingut Beringer kaufte. Daraus ist 2001 der Multi Beringer Blass Wine Estates entstanden, aus dem 2005 Foster’s Wine Estates und schließlich 2011 Treasury Wine Estates hervorging.

Wolf Blass - Besucherzentrum im Barossa Valley

Chief-Winemaker von Wolf Blass ist sit 1996 Chris Hatcher. Die Trauben werden in großem Umfang von Vertragswinzern aus vielen Bereichen Südaustraliens wie Adelaide Hills, Barossa Valley, Clare Valley, Coonawarra, Eden Valley, Langhorne Creek und McLaren Vale bezogen. Besonderer Wert wird auf die sorgfältige Auswahl der Trauben, auf den Gärungsprozess, die Reifung und den Verschnitt der Weine gelegt. Für die Gärung werden offene Edelstahlgärbottiche verwendet, weil diese bessere Experimentier-Möglichkeit bieten. Die Produktpalette umfasst rund 50 Weine in allen Stilen von Stillweinen in rot, weiß und rosé, Schaumweinen und Tawnys, die in den Linien Platinum Label, Gold Label, Silver Label, Black Label (hier gibt es nur einen Wein, eines der Flaggschiffe des Hauses aus Cabernet Sauvignon, Shiraz, Malbec), Yellow Label, Red Label und Grey Label in jeweils entsprechender Etikettenfarbe, sowie Eaglehawk, President’s Selection, Vineyard Release, Heritage Release und Bilyara vermarktet werden. Am Firmensitz in Nuriootpa wurde ein Besucher- und Funktionszentrum aufgebaut. Hier werden individuelle Degustationen, große Bankette, romantische Hochzeiten und ganztätige Business-Meetings veranstaltet.

Blass hat die Weinbranche Australiens entscheidend mitgeprägt, Wolf Blass als eine der bekanntesten globalen Marken etabliert und wurde bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Er erhielt zahlreiche Ehrungen wie zum Beispiel 2000 den begehrten O’Shea Award und dreimal für den besten trockenen Rotwein die renommierte Jimmy-Watson-Trophäe. Für seine verschiedenen Weine wurden über 3.000 Trophäen und Medaillen errungen. Blass war 2005 Präsident des Weinwettbewerbs International Wine & Spirit Competition. Er war in zahlreichen Gremien der australischen Weinindustrie tätig. Im Jahre 1996 gründete er mit einem Stiftungsgeld von einer Million US-Dollar die „Wolf Blass Foundation“, die der Weinforschung sowie der Förderung der australischen Weinindustrie dient.

Bilder: Wolf Blass

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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