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Blauer Silvaner

Die Rebsorte stammt aus Deutschland. Es handelt sich um eine Weißweinsorte, deshalb ist der Name irreführend. Die vielschichtige Beerenfarbe spielt zwischen grau, rosa, rot bis violett, die Farbtiefe reicht aber nicht für das Keltern eines Rotweins aus. Vermutlich handelt es sich um eine farbliche Mutation der Sorte Silvaner (Grüner Silvaner und Roter Silvaner). Der fränkische Winzer Johann Kaspar Steinmann (Weingut Schloss Sommerhausen) entdeckte im Jahre 1964 in einem Weinberg einen Stock Blauer Silvaner. Nach vielen Selektionen stellte er 12 Jahre später einen Klon dem Bundessortenamt zur Registerprüfung zur Verfügung. Diese Prüfung wurde 1984 abgeschlossen und die Sorte Blauer Silvaner ST25 als Ertragsrebsorte in die Sortenliste eingetragen. Dieser spezielle Klon ist Eigentum der Rebschule Steinmann, die auch als Erhaltungszüchter eingetragen ist. Die mittel- bis spätreifende Rebe erbringt fruchtige Weißweine mit Kräuteraroma. In Deutschland wird sie unter anderem von den Weingütern Kloster Pforta (Saale-Unstrut), H. Deppisch und Schloss Sommerhausen (Franken) kultiviert. Im Jahre 2018 wurden in Deutschland 29 Hektar Rebfläche ausgewiesen (D-STATIS).

Blauer Silvaner - Weintraube und Blatt

Der Blaue Silvaner wurde von Slow Food im Jahre 2021 als „Passagier“ der „Arche des Geschmacks“ als schützenswerte Sorte aufgenommen. Die vielen Namen bzw. Synonyme mit dem Adjektiv „Blau“ oder Schwarz“ lassen darauf schließen, dass es früher auch eine Rotweinsorte Blauer Silvaner mit dunkelfarbigen Beeren gegeben hat (Blaue Bodenseetraube, Blauer Österreicher, Blauer Reifler, Blauer Schönfeilner, Blauer Zierfahndler, Bodenseeburgunder, Schwarzer Österreicher, Schwarzer Silvaner, Schwarzer Zierfandler, Süßschwarze und Sylvaner Rouge). Diese Sorte war am Bodensee und im Elsass verbreitet.

Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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