Die rote Rebsorte stammt aus der Schweiz. Synonyme sind Bistershna Zhernina, Bistriska Crnina, Bondola Nera, Brieger, Briegler, Bundula, Longobardo und Mohrenkönig. Sie wurde erstmals vom Schweizer Naturforscher Heinrich Rudolf Schinz (1777-1861) im Jahre 1785 als „feine Rebsorte“ erwähnt. Die Sorte wird in der Schweiz zur Rebsortengruppe Alte Gewächse gezählt. Gemäß im Jahre 2005 erfolgter DNA-Analyse ist die in deutschsprachigen Gebieten der Schweiz angebaute Sorte Briegler identisch. Aus vermutlich natürlichen Kreuzungen Bondola x Completer sind die zwei Sorten Bondoletta und Hitzkircher entstanden. Deshalb wurden die zwei oft mit Bondola verwechselt. Die weiße Sorte Bondola Bianca hingegen ist keine farbliche Mutation, sondern eigenständig. Die mittel reifende Rebe ist anfällig für Botrytis. Sie erbringt fruchtige, farbkräftige eher säurearme Rotweine mit Aromen nach Kirschen, Blaubeeren und Veilchen mit leicht bitterem Abgang. Sie war früher im Norden des Schweizer Kantons Tessin weit verbreitet, wurde aber durch Merlot verdrängt. Sie wird im Tessin für den traditionellen Rotwein Nostrano verwendet. Im Jahre 2016 wurden 11 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)