Berühmter Weinberg im deutschen Anbaugebiet Mittelrhein. Er ist unter der Bezeichnung Bopparder Hamm ein Teil der auf der linken Rheinseite südlich von Koblenz liegenden Stadt Boppard. Boppard geht auf die keltische Siedlung Boudobriga zurück, die sich ursprünglich an der Südseite des Bopparder Hamm befand. Diese erlebte ihre Blütezeit vom ersten bis zum dritten Jahrhundert. Nach der Aufgabe des rechtsrheinischen Limes im Jahre 355 legten die Römer ufernahe Kastelle an. So entstand das römische Kastell Bodobrica auf hochwasserfreiem Gebiet direkt am Rheinufer, das dann Anfang des fünften Jahrhunderts aufgegeben wurde. Mit seinen Eck- und Mauertürmen ist eines der besterhaltenen Kastelle in Deutschland. Der Weinberg erstreckt sich in einer Länge von sechs Kilometern von Boppard bis Spay. Das ist der Abschnitt des Rheins, der seit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die extrem steilen Hänge bilden durch den Verlauf des Rheins eine Schleife in der Form eines „S“. Das ist auch der Hintergund des Namens „Hamm“, der sich vom lateinischen Begriff „hamus“ (Angelhaken) ableitet.
Die Weinberge sind großteils nach Süden ausgerichtet und umfassen insgesamt 75 Hektar Rebfläche. Einige Lagen, wie zum Beispiel Engelstein zählen zu den steilsten Weinbergen Deutschlands und auch Europas. Sie sind von Westen und auch von Osten gut gegen Winde geschützt, was das hier ideale Klima weiter begünstigt. Die Böden bestehen aus verwitterten grau-grünlichen Kieselgallenschiefern mit blauschwarzen Einschlüssen. Im Bopparder Hamm gibt es sieben Einzellagen. Das zentrale Kernstück bilden die vier als beste geltenden Engelstein, Feuerlay, Mandelstein und Ohlenberg, die großteils genau nach Süden ausgerichtet sind und vom nahen Rhein profitieren. Die restlichen drei Einzellagen sind Elfenlay, Fässerlay und Weingrube. Hier werden vor allem die Sorten Riesling, Müller-Thurgau und Spätburgunder (Pinot Noir) kultiviert.
Bild: Von atzbach - Photo, CC BY-SA 2.0, Link
