Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Borgogna, Bracchetto, Brachetto, Bracelet, Brachetto d’Acqui, Brachetto d’Alexandrie, Brachetto del Piemonte, Brachetto di Acqui, Brachetto di Alessandria, Brachetto di Montabone, Brachetto du Piemont, Braquet des Jardins, Calitor und Moscato Nero. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Braquet Noir oder Calitor Noir verwechselt werden. Gemäß 2020 erfolgten DNA-Analysen entstammt sie einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Muscat Blanc x (Nebbiolo x Bottagera False). Nach einer Hypothese war ein Vorfahre bereits in der Antike unter Vinum Acquense bekannt. Die vermutlich aus den Bergen um Monferrato stammende Sorte wurde erstmals 1877 vom Ampelographen Giuseppe di Rovasenda (1824-1913) erwähnt.
Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist sehr anfällig für Viren. Sie erbringt aromatische, hellfarbige Rotweine mit Aromen nach Moschus und Rosen. Dieser eignet sich ausgezeichnet für die Produktion von Schaumweinen. Sie wird hauptsächlich in den Provinzen Asti, Alessandria, Cuneo und Torino im Piemont angebaut. Die Sorte ist für die DOC/DOCG-Weine Brachetto d’Acqui (reinsortig), Piemonte Brachetto und Ruchè di Castagnole Monferrato zugelassen. Sie dient auch oft für die Produktion von Grappa (Tresterbrand). Die italienische Anbaufläche beträgt 1.692 Hektar. Einen kleinen Bestand mit 2 Hektar gibt es auch in Australien (King Valley). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 1.694 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: M.I.P.A.A.F - National Vine Certification Service
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“