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Brahms Johannes

Der deutsche Komponist Johannes Brahms (1833-1897) war ein großer Weinliebhaber. Besonders schätzte er Weine aus dem Rheingau und ließ sich davon häufig Proben schicken. Seine im Jahre 1884 erstmals aufgeführte dritte Symphonie (Nr. 3 F-Dur op. 90) komponierte er im Rheingau und wohnte im Sommer 1883 im Hause des Weingutsbesitzers Rudolf von Beckerath in Wiesbaden. Dass sich Brahms in der zwanglosen Atmosphäre dieses Hauses sofort wohl fühlte, lag auch daran, dass der Hausherr ein guter Liebhaber-Violonist und seine Frau Laura eine hervorragende Klavierspielerin war. Brahms war ein Gourmet und liebte gutes Essen und Wein. Schon während seiner ersten Konzertreise als Zwanzigjähriger versuchte seine Mutter, ihren Sohn mit gutem Essen wieder ins heimatliche Hamburg zu locken; „Sie wolle Schokolade und Eier-Punsch besorgen. Dazu gäbe es Johannisbeergrütze und Beerpfannkuchen.“ Die Frau eines Wiener Großindustriellen, Olga von Miller, versorgte ihn mit Hummer, Lachsforelle, Kalbsschnitzel, Hühnerbrust, Fasan und Rehrücken. Später schickte sie dem todkranken Brahms täglich Fleischpüree ins Haus. Noch wichtiger als leiblicher Genuss war ihm aber immer die Musik. Diese wird übrigens von einigen Produzenten bei der Weinbereitung verwendet, die der Meinung sind, dass sich die Beschallung positiv auswirkt. 

Brahms Johannes - Porträt und Champagner-Zitat

Brahms war sehr humorvoll und immer zu einem Schalk aufgelegt. Nach einem üppigen Mahl ließ der Gastgeber eine Flasche Rauenthaler Jahrgang 1865 (Rheingau) mit den Worten servieren: „Das ist der Brahms unter meinen Weinen!“ Brahms kostete sorgfältig und sagte: „Ausgezeichnet. Dann geben Sie uns doch mal ’ne Flasche vom alten Bach!“ (Brahms verehrte J. S. Bach sehr und bezeichnete sich selbst als „Bachianer“). Während seiner Zeit in Wien (Österreich) trank Brahms vor dem Schlafengehen immer eine halbe Flasche Champagner, die ihm sein Verleger spendierte. „Um besser schlafen zu können, hat mir Doktor Fröschl Champagner verordnet“ (Fröschl war sein Leibarzt). Seine Vorliebe für guten Wein war unter Freunden wohlbekannt. Auf die Frage, ob er Rotwein oder Weißwein bevorzuge, erklärte er augenzwinkernd: „Weißwein, und nachher Rotwein, damit der's nicht übelnimmt.“ Nach einer Anekdote klagte er am Morgen am Morgen seines Todestages (3. April 1897) über Durst. Sein Arzt reichte ihm ein Glas mit Rheingauer Wein, welches er langsam austrank. Dann sagte er mit einem Ausdruck genußvollen Behagens: „Ach, das schmeckt schön!“ Siehe auch andere Prominente bezüglich Trinkgewohnheiten unter Lieblingsweine.

Quellen: Brahms-Gesellschaft Wiesbaden und Deutsche Welle
Brahms: Von C. Brasch, digitalcollections, Gemeinfrei, Link

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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