Die weiße Rebsorte stammt aus Österreich. Sie zählt zur großen Veltliner-Gruppe. Der Name leitet sich von den bräunlichgrauen Beeren ab. Synonyme sind Bachovichka Belina, Brauner Veltliner, Gelbling, Todträger und Wachler. Im Vivc-Katalog wir auch eine eigenständige Sorte Brauner Veltliner geführt. Gemäß von Dr. Ferdinand Regner 1996 durchgeführter DNA-Analyse handelt es sich beim Braunweißen Veltliner um eine Mutation von Roter Veltliner. Vom Schweizer Biologen Dr. José Vouillamoz wird dies aber bezweifelt, was sich aber verwirrenderweise auf Brauner Veltliner bezieht (in Wine Grapes). Brauner Veltliner wiederum ist auch ein Synonym für die moldawische Sorte Tigvoasa. Über eventuelle Beziehungen dieser Sorten ist nichts bekannt.
Auf Grund morphologischer Ähnlichkeiten wurde die Rebe fälschlicherweise oft mit Österreichisch-Weiß verwechselt. Das Synonym Todträger deutet auf den Ertragreichtum hin. Die deshalb früher begehrte Rebe war noch in den 1920er-Jahren in Niederösterreich eine der Hauptsorten und auch in Ungarn stark verbreitet. Heute wird sie dort in kleinen Mengen noch kultiviert, so z. B. vom Bioweingut Alois Raubal in Gumpoldskirchen (Thermenregion). Im Rebenmuseum des Weinguts Franz Leth in Fels am Wagram befinden sich ebenfalls ein paar Stöcke. Im Jahre 2016 wurden keine Bestände ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien