Die weiße Rebsorte (auch Geisenheim 4984) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen (Riesling x Silvaner) x Seibel 7053 (Chancellor). Die Muttersorte hat aber nichts dem Müller-Thurgau zu tun, der in manchen Quellen fälschlicherweise genannt wird (abgesehen davon, dass beim Müller-Thurgau der Silvaner ja nicht beteiligt war). Es sind Gene von Vitis labrusca, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte durch den Züchter Dr. Heinrich Birk (1898-1973) im Jahre 1962 an der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau. Mit dem Namen wurde der deutschstämmige Weinbaupionier Hans Breidecker geehrt, der die Sorte in Neuseeland erfolgreich einführte. Die Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten und Botrytis. Sie erbringt Weißweine mit ausgeprägten Aromen nach Birnen und Äpfeln. Die Sorte wird in Neuseeland auf 0,5 Hektar kultiviert. In Österreich (Burgenland) ist die Sorte seit dem Jahre 2016 für die lokale Spezialität Uhudler zugelassen, es wurden aber in diesem Jahr keine Bestände ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)