Weinunternehmen mit Sitz in Ceres im San Joaquin Valley in Kalifornien, das zu den größten der Welt zählt. Das Kunstwort „Bronco” wurde aus „Brother and Cousin“, verbunden durch „n“ (aus dem „and“) gebildet. Das Unternehmen gehört nämlich Fred Franzia (*1944), der es als CEO führt, seinem Bruder Joseph und beider Cousin John Franzia. Fred’s Großvater Guiseppe Franzia mit Frau Teresa wanderten 1893 aus Genua-Italien ein und erwarben im Central Valley 80 Acres Rebfläche. Eine der Töchter namens Amalie heiratete die Weinlegende Ernest Gallo (1909-2007), der deshalb der Onkel von Fred Franzia war.
Gründung Franzia Brothers Winery
Bis kurz vor der Prohibition wurde in kleinem Umfang Wein produziert. Nach Aufhebung des Alkoholverbots gründeten im 1933 die fünf Söhne des Ehepaares (darunter Fred’s Vater Joe) die „Franzia Brothers Winery“. Drei der Brüder verkauften 1971 gegen den Willen der anderen zwei ihre Anteile um einen Spottbetrag von je einer Million Dollar. Die restlichen zwei Brüder, darunter Fred’s Vater, verkauften dann im 1973 die Kellerei um 50 Millionen Dollar an den neuen Mehrheitseigentümer Coca-Cola Bottling Company. Damit verbunden war auch das Recht auf die Verwendung des Namens Franzia. Im Zuge eines Management-buy-outs der Weinaktivitäten von Coca Cola ging dann im Jahre 1981 die Firma im Multi Wine Group auf.
Gründung Bronco Wine Company
Die „Bronco Wine Company“ wurde im Jahre 1974 kurz nach dem Verkauf des ehemaligen Franzia-Familienunternehmens gegründet. Fred Franzia’s Ziel war es, gute Weine um einen extrem niedrigen Preis zu produzieren und damit vor allem dem erfolgreichen Massenwein des ehemaligen Familienweingutes, der dort pikanterweise unter dem Label „Franzia“ vermarktet wird, Paroli zu bieten. Der Besitz umfasst heute 35.000 Hektar (das sind 140 km²), die meisten davon im kalifornischen Central Valley (San Joaquin Valley), aber auch im Napa Valley, Santa Barbara County und Sonoma Valley.
Es gibt mehrere riesige Produktionsstätten. Jährlich werden rund 20 Mio Kisten Wein unter verschiedenen Labels vermarktet. Das sind z. B. Albertoni Yineyards, American Airlines, Bad Dog Ranch, Black Mountain, Chateau California, Congress Springs, Domaine Laurier, Domaine Napa, Down Under, Estralla, Fat Cat, Foxbrook, Glass Mountain, Grand Cru, Grove Ridge, Hacienda, Napa Crossing, Pacific Oasis, Rabbit Ridge, Redwood, Rock Brock, Silver Ridge, Thousand Oaks und Three Knight Vineyards.
Markenweine Charles Shaw und Two buck chuck
Die bekannteste Marke aber ist die nach einem ehemaligen Weingut bzw. dem Besitzer benannte „Charles Shaw“ (dieser Markenname wurde 1994 erworben). Es handelt sich um einen sogenannten Value brands, der in Kalifornien um $ 1,99 verkauft wird. Dieser wird von seinen zahlreichen Fans salopp als „Two buck chuck“ bezeichnet (Buck = Slang für Dollar) und aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Sauvignon Blanc, Shiraz und Valdiguié produziert. Außerhalb Kaliforniens ist er auf Grund der Transportkosten teurer, dort heißt er dann dementsprechend „Three buck chuck“ oder „Four buck chuck“.
Es handelt sich dabei keineswegs um mindere Massenweine, sondern Qualitätsprodukte. Dieser phänomenale Preis ist nur deshalb möglich, weil die Produktionsprozesse penibelst geplant sind. So haben zum Beispiel die Rebflächen drei Meilen Länge, weshalb die Traktoren seltener wenden müssen, was wiederum Zeit und Sprit spart. Die LKW’s fahren die Ernte dann nach strengem Fahrplan, Nonstop und Just-In-Time zur Weiterverarbeitung. Und weil der Leseprozess so minutiös durchgeplant ist, können die Trauben auch länger reifen. Jeder Cent Einsparung bei der Produktion einer einzigen Flasche erbringt bereits hunderttausende Dollars. Die Marke wird exklusiv in der US-Supermarktkette „Trader Joe’s“ vertrieben.
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