Das Weingut liegt in der Gemeinde Erbusco westlich von Brescia in der gleichnamigen Provinz im Osten der italienischen Region Lombardei. Der Ursprung geht auf den Kauf eines Grundstückes durch Annamaria Clementi Zanella Mitte der 1960er-Jahre zurück, das von einem dichten Wald aus Kastanienbäumen umgeben war. 1968 wurden von ihrem Sohn Maurizio Zanella erste Reben gepflanzt. Dieser studierte in Frankreich an der Universität für Önologie in Bordeaux und an der Station Oenologique de Bourgogne in Beaune. Bei der Anlage der Rebflächen wurde der französische Önologe Émile Peynaud (1912-2004) beigezogen. Zanella holte sich den Kellermeister André Dubois vom Champagner-Haus Moët et Chandon aus der Champagne und Brian Larky von der University of California. Maurizio Zanella leitete mit Angelo Gaja und Giacomo Bologna maßgeblich die Renaissance des italienischen Weinbaus (Rinascimento enologico italiano) ab Anfang der 1980er-Jahre ein.
Es wurde ein ultramodernes Weingut der Superlative bezüglich Architektur und der technischen Infrastruktur erbaut. Der kleine Berg, auf dem das Gut liegt, wurde zur Hälfte abgegraben und ein sternförmiger 20.000 m² großer Keller angelegt. Dessen Mittelstück ist ein sieben Meter hoher, einer Kathedrale ähnlicher Raum. Dank seines wellenförmigen Profils folgt das Gebäude dem Hang des Weinbergs. Über dem Keller gibt es einen Hubschrauber-Landeplatz. Die tief im Erdreich angelegten Katakomben sind wegen der natürlichen konstanten Temperatur für die überaus lange Lagerung der Weine in Holzfässern, Barriques und Flaschen optimal geeignet. Als Önologe ist heute Stefano Capelliu verantwortlich.
Die Weinberge umfassen rund 250 Hektar Rebfläche, die mit den Rotweinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Nero (Pinot Noir), Carmenère und Cabernet Franc, sowie den Weißweinsorten Chardonnay und Pinot Bianco (Pinot Blanc) bestockt sind. Die Bewirtschaftung erfolgt seit dem Jahre 2017 nach Regeln des Biologischen Weinbaus. Durch spezielle Techniken wird die Typizität bzw. der volle Geschmack der Weintrauben hervorgehoben. Die einzelnen Chargen der prinzipiell per Hand durchgeführten Weinlese werden sorgfältig selektiert und mittels speziellem System gereinigt. Von Ca’ del Bosco wurde ein spezielles Degorgier- und Abfüllsystem in Abwesenheit von Sauerstoff entwickelt, um oxidative Schocks zu verhindern.
Das Aushängeschild des Hauses ist der DOCG-Schaumwein Franciacorta Riserva „Anna Maria Clementi“, dessen Grundweine in einer handbetriebenen, hölzernen Presse gekeltert wird. Er wird aus Chardonnay 75%, Pinot Bianco 10% und Pinot Nero 15% verschnitten, reift 6 Monate in kleinen Eichenfässen und 8 Jahre in der Flasche auf der Hefe und wird ohne Dosage verkorkt. Weitere Weine sind der DOCG-Schaumwein „Prestige Edizione“ (Chardonnay 81,5%, Pinot Bianco 1,5%, Pinot Nero 17%) extra brut, der sieben Monate im Fass und zwei Jahre in der Flasche reift, sowie der IGT-Rotwein Sebino Rosso (Cabernet Sauvignon 50%, Merlot 25%, Cabernet Franc 25%), der 13 Monate im Fass und ein Jahr in der Flasche reift.
