Die weiße Rebsorte (Zuchtnummer Gf.1993-22-6) ist eine Neuzüchtung zwischen Gf.Ga-47-42 (Bacchus x Seyval Blanc) x Seyve Villard 39-639 (Abstammung unbekannt). Die Muttersorte ist 1964 am Geilweilerhof, die Vatersorte bereits Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts im bekannten Zuchtbetrieb Seyve-Villard entstanden. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1993 am Julius Kühn-Institut in Siebeldingen (Pfalz). Das Zuchtziel war die Entwicklung einer geeigneten Sorte im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels mit den Auswirkungen von höheren Temperaturen und höheren Alkoholgraden im Wein. Der Sortenschutz wurde im Jahre 2015 erteilt. Die spät reifende Rebe weist geringe Geiztriebbildung auf. Sie gilt auf Grund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Echter und Falscher Mehltau, Botrytis und Schwarzfäule mit rund 80% Einsparungspotential an Fungiziden als PIWI-Sorte (pilztolerant). Die Sorte erbringt fruchtige, rieslingähnliche Weißweine mit würzigem Aroma, spritziger Säure und moderatem Alkoholgehalt. Im Jahre 2016 wurde kein Bestand ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Bild: Rebsorten ANTES
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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden