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Calmont

Weltberühmte Einzellage zwischen den zwei Gemeinden Bremm und Eller (Bereich Burg Cochem) im deutschen Anbaugebiet Mosel. Ausgrabungen auf dem Calmontrücken belegen, dass hier bereits von den Römern um die Zeitenwende Weinbau betrieben wurde. Auf dem Berg befand sich ein römisches Bergheiligtum aus dem zweiten Jahrhundert. Ab dem Jahre 2005 erfolgten aufwändige archäologische Ausgrabungen; der gallo-römische Tempel wurde rekonstruiert und wieder aufgebaut. Der römische Dichter Venantius Fortunatus (530-610) beschrieb in einem Gedicht bei einer Mosel-Bootsfahrt um 588 den Calmont. Vielleicht hat auch der Dichter Ausonius (310-395) diesen Weinberg gekannt. Der Name geht entweder auf das lateinische „calvus mons“ (kahler Berg, Felsen) oder „calidus mons“ (heißer Berg), oder auf das keltische „kal“ (hart = Felsenberg) zurück. Weitere Bremmer Einzellagen sind Abtei Klosterstuben, Calmont, Frauenberg, Laurentiusberg und Schlemmertröpfchen.

Gemeinde Bremm mit Calmont

Calmont-Gipfel

Um den Höhenzug herum fließt der Ellerbach, der dann südöstlich des Höhenzugs in die Mosel mündet. Der 380,6 Meter hohe Calmont-Gipfel liegt knapp 290 Meter über der Mosel. Einen knappen Kilometer südwestlich des Calmont-Gipfels befindet sich in 365 Meter Seehöhe ein Aussichtsplateau mit herrlichem Rundblick. Hier steht das um das Jahr 1970 errichtete „Mahnmal der Kriegsgeneration“, ein 12 Meter hohes Gipfel-Kreuz. Die von Südwesten bis Südosten ausgerichtete Lage zählt mit bis zu 68° Hangneigung zu den absolut steilsten Weinbergen der Welt. Die Weinberge umfassen insgesamt 33 Hektar Rebfläche. Die Rebzeilen wurden im Verlaufe der Jahrhunderte in mühsamer Arbeit in mit Trockensteinmauern gesetzten Terrassen angelegt. Der steilste Bereich in dieser Lage wird bezeichnenderweise als „Bremmer Todesangst“ benannt.

Monorackbahn im Calmont

Bewirtschaftung

Die Winzer benötigen für die Arbeiten bergsteigerische Fähigkeiten und müssen schwindelfrei sein. Die Bewirtschaftung wird durch Monorackbahnen (Einschienen-Zahnradbahnen) unterstützt bzw. überhaupt erst möglich gemacht. Diese dienen als Transportmittel für Pfähle, Düngemittel und die Trauben bei der Lese oder einfach nur als Aufstiegshilfe für die Winzer. Hauptsächlich wird hier der Riesling kultiviert. Im Jahre 2001 wurde unter tatkräftiger Mithilfe engagierter Bürger der Calmont-Klettersteig errichtet. Der schmale Fußpfad mit etwa drei Kilometer Länge wurde mit sechs Leitern, rund 100 Meter Sicherungsseilen, 22 Trittbügeln und 16 Trittstiften abgesichert und begehbar gemacht. Er verläuft durch eine außergewöhnliche Landschaft mit einer seltenen Tier- und Pflanzenwelt. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Amlinger & SohnBoendgen, Franzen Michael, Franzen Reinhold, Laurentiushof, Leitzgen Günter, Treis Johannes und Vinitorum Quaterni.

Calmont - Steilhang

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Thorsten Rahn

Das Weinlexikon hilft mir, auf dem Laufenden zu bleiben und mein Wissen aufzufrischen. Vielen Dank für dieses Lexikon das an Aktualität nie enden wird! Das macht es so spannend, öfter vorbeizuschauen.

Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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