Die rote Rebsorte ist eine komplexe interspezifische Neuzüchtung zwischen Moore Early (Concord - offen abgeblüht) x (Belvidere x Muscat d’Hamburg). Synonyme sind Campbell, Campbell’s Early, Early Campbell und Island Belle. Es sind Gene von Vitis labrusca und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1890 in Ohio durch den privaten Züchter George W. Campbell (1817-1898). Sie war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Mars, Niabell und Super Hamburg. Die früh bis mittel reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Frost bis minus 26 °Celsius und Pilzkrankheiten. Die Trauben weisen im Geschmack einen dezenten Foxton auf. Die Sorte wird vorwiegend für die Produktion von Tafeltrauben und Traubensaft, sowie für Schaumweine genutzt. Durch die attraktiven Blätter ist sie auch als Zierrebe geeignet. Besondsers populär ist sie in Südkorea, wo gegen Ende der 1990er-Jahre über 15.000 Hektar damit bestockt waren. Dort wird sie aber kaum für Wein verwendet. In Japan wird sie auf 238 Hektar Rebfläche angebaut (Statistik 2016 Kym Anderson). Eine hier entstandene Mutation ist die Sorte Ishihara Wase. Weitere Bestände soll es im Nordosten der USA und in Kanada geben.
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien