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Cena Trimalchionis

Nach dem Gastgeber Trimalchio benanntes Gastmahl und Trinkgelage aus dem vom römischen Dichter Petronius (14-66) verfassten Roman Satyricon; siehe dort.

Der römische Dichter Gajus Petronius Arbiter (14-66) schrieb diesen 20-bändigen nur mehr in Bruchstücken erhaltenen Roman. Darin wird ein witzig-realistisches, zum Teil groteskes Sittenbild der gesellschaftlichen Verhältnisse im Rom des ersten Jahrhunderts geschildert. Die Hauptperson und Erzähler ist ein gebildeter, vielseitig interessierter junger Mann namens Encolpius, der kreuz und quer durch Unteritalien reist. Zwischen vielen erotisch-amourösen Abenteuern mit Personen beiderlei Geschlechts und vielen Schelmen-Streichen wird er auf seiner Reise auch in die Küstenstadt Puteoli (das heutige Pozzuoli in Kampanien) verschlagen. Hier nimmt er mit seinem Begleiter Giton, seinem Freund Ascyltos sowie dem Rhetor Agamemnon an einem bemerkenswerten Gastmahl des neureichen und ungebildeten Multimilliardärs Trimalchio (einem Weinhändler) teil. 

Satyricon - Petronius (Büste) und Bild „Ein römisches Fest“ von Roberto Bompiani

Cena Trimalchionis (Gastmahl des Trimalchio)

Diese als „Cena Trimalchionis“ berühmt gewordene Episode bildet die Hauptpartie der Bruchstücke. Sie ist ist auch eine hervorragende Quelle für die typischen Speisen, Getränke und Tischsitten der Oberschicht des Roms der frühen Kaiserzeit. Die Cena war bei den höheren Schichten die Tages-Hauptmahlzeit und fand am späteren Nachmittag (Beginn 15 bis 16 Uhr), gewöhnlich nach einem Badbesuch, statt. Speziell die Trinkkultur der damaligen Zeit betreffende Stellen des gegenständlichen Gastmahls mit erläuternden Hintergrund-Informationen stammen von Christopher Daniel aus einer Arbeit für die Universität Erlangen, der freundlicherweise seine Zustimmung für deren Verwendung gegeben hat.

Wasser und Wein spielten als Getränk eine wichtige Rolle im Alltag der Römer. Der Genuss von reinem Wasser war bei einer Cena (vor allem in reichen Kreisen) nicht üblich, war aber ein unerlässlicher Bestandteil jedes Mahls, um den Wein zu verdünnen. Wein wurde nahezu zu jeder Mahlzeit (seltener zum Frühstück), vor allem aber zur Hauptmahlzeit getrunken. Bereits zu den Vorspeisen (Gustatio) wurde leichter Wein genossen, vorzugsweise der sehr beliebte Honigwein Mulsum. Wein galt als Grundnahrungsmittel. Entsprechend hoch lag der Konsum mit einer täglichen Menge von 0,8 bis 1 Liter pro männlichem und 0,5 Liter pro weiblichem Bewohner Roms in der Kaiserzeit. Darauf hatten auch Sklaven einen Anspruch, wobei diese sich sicher mit einfacher Qualität begnügen mussten. In der Regel war dies ein als Iora bezeichneter Tresterwein

Mischen von Wein

Bei der „Cena Trimalchionis“ gibt der Gastgeber die Anweisung, einen...

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Egon Mark

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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)

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