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Chambourcin

Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Seyve Villard 12-417 (Seibel 6468 x Subereux) x Seibel 7053 (Chancellor). Sie wurde nach der Gemeinde Bougé-Chambalud im Département Isère in Südostfrankreich benannt, wo der Züchter einen Weinberg besaß. Synonyme sind 26-205 Joannes Seyve, Chambourcine, Chamboursin, John Saym, Joannes Seyve 26-205, JS 26-205, Shambursen und Zhoan Seiv 26-205. Es sind Gene der amerikanischen Spezies Vitis labrusca, Vitis lincecumii und Vitis rupestris sowie Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1963 durch den Franzosen Joannes Seyve (1900-1966) aus der berühmten Züchter-Familie. Das Jahr ist unbekannt, die Sorte wurde jedenfalls erst viel später im Jahre 1963 vermarktet. Sie war Kreuzungspartner bei den beiden Neuzüchtungen Regent und St. Vincent.

Chambourcin - Weintraube und Blatt

Die mittel bis spät reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten und Frost, aber anfällig gegen Dürre und Chlorose. Sie ist ausgezeichnet für feuchtwarme Bedingungen und frostige Winter geeignet. Die Sorte erbringt dunkelfarbene, aromatische Rotweine ohne Foxton. Nach zwischenzeitlichem Verbot ist sie in Frankreich seit 2008 wieder offiziell zugelassen. Hier belegt sie 592 Hektar Rebfläche vor allem an der Loire mit stark sinkender Tendenz (in den 1970er-Jahren waren es noch 3.500 Hektar). Weitere Bestände gibt es auf Madagaskar, in Rumänien (0,1 ha) und in der Schweiz (2,5 ha). In Übersee gibt es Anbauflächen in Australien (41 ha), Kanada, Neuseeland (3 ha),  Südafrika (13 ha) und Vietnam, sowie in den US-Staaten Arkansas, Illinois, Indiana, Michigan, Missouri, New York, North Carolina, Ohio, Pennsylvania und Virginia (insgesamt 315 ha). Im Jahre 2016 wurde insgesamt 968 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI) 

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Prof. Dr. Walter Kutscher

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