Die Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Chardonnay, Chardonnay Rosa, Chasselas Roz, Piros Burgundi, Piros Chardonnay und Rosa Chardonnay (letzterer Name gilt in Deutschland aus weinrechtlichen Gründen, da die Bezeichnung Rosé dem Weintyp vorbehalten ist). Es handelt sich um eine farbliche Mutation der weißen Sorte Chardonnay, es könnte aber auch umgekehrt sein. Die Basissorte ist jedenfalls durch eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen Gouais Blanc x Pinot entstanden. In Deutschland wurde in Geisenheim eine Selektion durchgeführt und 2014 der Sortenschutz beantragt. Von der Firma ANTES Weinbau & Rebenveredlung GbR in Heppenheim (Hessen) wurde im Jahre 2011 am „Erlebnispfad Wein und Stein“ ein Vermehrungsweinberg angelegt und von hier inzwischen zahlreiche weitere Versuchsanlagen in Deutschland ausgeliefert.
Nach den Erfahrungen in Deutschland ist die Rebe ist weniger anfällig für Fäulnis und kann deshalb auch bis zwei Wochen später als die weiße Spielart geerntet werden. Sie erbringt trotz der rötlichen Beeren einen Weißwein mit an tropische Früchte erinnernden Chardonnay-Geschmack, der aber als körperreicher und komplexer beschrieben wird. Die Sorte ist auch ausgezeichnet für die Produktion von Schaumwein geeignet. Sie wurde 2018 in den Katalog der französischen Rebsorten aufgenommen. Von der INAO werden Experimente und analytische Prüfungen vorgenommen, um sie auf ihre Tauglichkeit für den Weinbau zu überprüfen. Es wird eine Widerstandsfähigkeit gegen Auswirkungen des Klimawandels sowie gegen Schädlinge vermutet. Neben den Versuchsanlagen in Deutschland kommt sie auch in den französischen Regionen Burgund und Champagne, sowie in der italienischen Region Venetien vor. Im Jahre 2016 wurden aber noch keine Bestände ausgewiesen (Kym Anderson).
Quelle und Bilder: www.antes.de
