Das Weingut liegt in der Gemeinde Preignac im Bereich Sauternes (Graves, Bordeaux). Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts vom namensgebenden Jacques de Malle, einem Präsidenten des Bordeaux-Parlaments, gegründet, der mit der berühmten Familie Lur-Saluces verwandt war. Das zu dieser Zeit errichtete Schloss zählt zu den repräsentativsten im Bordeaux. Rund um das Schloss befinden sich sechs Hektar Gärten im florentinischen Stil. Die vielen Statuen symbolisieren Arbeiten im Weinberg, mythologische Figuren und Charaktere aus der Commedia dell'arte.
Der Familiennachkomme Pierre Bournazel erbte 1950 das heruntergekommene Gut. Er erneuerte 1956 die durch Frost zerstörten Rebflächen, renovierte das Château und führte das Gut in neue Höhen. Nach seinem Tod wurde es ab 1985 von seiner Witwe Comtesse Nancy de Bournazel geführt. Das Anwesen wurde dann 2024 von Luc Planty (früherer Direktor des Château Guiraud) und seiner Frau Clémence übernommen, die sich auf die Förderung und Nutzung des touristischen Potentials konzentriert. Die neuen Besitzer planen, auf ökologische Bewirtschaftung umstellen.
Die Weinberge des Anwesens umfassen insgesamt 56 Hektar Rebfläche, die sich je zur Hälfte in den zwei Bereichen Sauternes und Graves befinden. Bei der Bordeaux-Klassifizierung im Jahre 1855 wurde der Sauternes-Teil als Deuxième Grand Cru Classé klassifiziert. Diese Weinberge mit 28 Hektar sind mit den Weißweinsorten Sémillon (69%), Sauvignon Blanc (28%) und Muscadelle (3%) bestockt. Der langlebige, edelsüße Weißwein wird 20 bis 24 Monate in zu einem Drittel neuen Barriquefässern ausgebaut. Der Zweitwein heißt „Château de Sainte-Hélène“.
Die Weinberge im Bereich Graves umfassen 28 Hektar in der Gemeinde Toulenne. Davon sind drei Hektar mit Rotweinsorten bestockt. Der Rotwein „Château de Cardaillan“ wird aus Merlot und Cabernet Sauvignon verschnitten und 12 bis 18 Monate in zu 100% neuen Barriques ausgebaut. Der Weißwein „M. de Malle“ wird aus Sémillon und Sauvignon Blanc (je 50%) gekeltert und reift sechs bis neun Monate in zu einem Drittel neuen Barriques.
Es gibt unübersichtlich viele Quellen im Web, bei denen man sich Wissen über Wein aneignen kann. Doch keine hat den Umfang, die Aktualität und die Richtigkeit der Informationen des Lexikons von wein.plus. Ich benutze es regelmäßig und verlasse mich darauf.
Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen