Das Weingut liegt in der Gemeinde Barsac im Bereich Sauternes (Graves, Bordeaux). Der Ursprung liegt im Jahre 1677, als Jean Raymond ein landwirtschaftliches Gut namens Doisic (später Doisy) übernahm. Die ersten Rebflächen wurden erst von Nachkommen angelegt. Die Familie Védrines wurde 1704 durch Einheirat Eigentümer des Besitzes. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Anwesen dreigeteilt, und zwar in Château Doisy-Daëne, Château Doisy-Dubroca und Château Doisy-Védrines. Im Jahr 1850 gehörte der größte Teil des Anwesens noch Madame Dubosq, vermutlich eine Nachfahrin der Védrines-Familie. Sie verkaufte 1851 Château Doisy-Védrines an die Familie Boireau, Vorfahren der Familie Castéja. Jedenfalls wurden bei der Bordeaux-Klassifizierung 1855 (für Sauternes) alle drei Güter im zweiten Rang (Deuxième Grand Cru Classé) klassifiziert.
Château Doisy-Védrines blieb lange in Besitz der Familie Boireau. Erst im hohen Alter von 94 Jahren überließ Madame Teyssonneau die Leitung ihrem Enkel Pierre Castéja. Heute leitet Olivier Castéja den Betrieb. Er ist zwar ein Familienmitglied, sein Betrieb zählt aber nicht zum Familienimperium Borie-Manoux. Die Weinberge umfassen 26 Hektar Rebfläche, die mit Sémillon (85%) und Sauvignon Blanc (15%) bestockt sind. Der langlebige, edelsüße Wein wird 18 Monate in zu 70% neuen Barriques ausgebaut. Der Zweitwein heißt „Château La Tour-Védrines“. Ein Rotwein wird untert „La Tour-Védrines“ produziert.
Bilder: Benjamin Zingg
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena