wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Das Weingut liegt im äußersten Nordwesten des Bereiches Saint-Émilion an der Grenze zu Pomerol. Die Ursprünge liegen in römischer Zeit, in der sich hier ein Landgut namens „Figeacus“ befand. Der Besitz bestand das ganze Mittelalter hindurch und wechselte oftmals den Besitzer. Er gehörte nacheinander verschiedenen führenden Familien der Region. Im 17. Jahrhundert gelangte er in Eigentum der Familie Carle, deren Mitglied François de Carle von König Ludwig XIV. (1638-1715) auf Lebenszeit zum Bürgermeister von Saint-Émilion ernannt wurde. Dessen Nachkomme Élie de Carle baute das Château Figeac aus und ließ auch das Schloss erneuern. Zu dieser Zeit umfasste der große Besitz insgesamt 250 Hektar Weinberge, Wälder und Weideland. Der dort produzierte Wein wurde an viele begüterte Kunden in in viele europäische Länder geliefert.

Aufteilung im mehrere Weingüter

Nach dem Tod von Élie de Carle verursachte der aufwändige Lebensstil seiner Witwe große wirtschaftliche Probleme. Nach und nach wurden Weinbergsteile verkauft, die anderen Weingütern zugeordnet wurden, oder die Basis neuer Weingüter waren. Das waren Château Beauregard und Château La Conseillante in Pomerol, sowie Château Cheval Blanc, Château La Marzelle, Château La Tour Figeac, Château La Tour-du-Pin-Figeac (ehemals geteilt, wieder vereint) und Château Yon-Figeac in St-Émilion.

Château Figeac - Gebäude

Klassifizierung als Premier Grand Cru Classé A

Das restliche Gut wechselte dann im 19. Jahrhundert mehrmals den Besitzer. Durch Mehltau und Reblaus verlor es seinen führenden Rang. 1896 wurde es von André Villepigue erworben. Dessen Urenkel Thierry Manoncourt übernahm es 1947 und führte es wieder an die Spitze. In beratender Funktion war der Önologe Michel Rolland (*1947) tätig. Es war seit Beginn der Bordeaux-Klassifizierung 1955 als Premier Grand Cru Classé B klassifiziert. 2022 erfolgte die Klassifikation zum Premier Grand Cru Classé A. Heute wird es von seinem Schwiegersohn Eric d’Aramon geleitet. Zum Anwesen gehört ein 13 Hektar großer Park.

Weinberge und Weine

Die Weinberge umfassen 40 Hektar Rebfläche auf Böden bis sieben Meter tiefen Kiesel-Ablagerungen. Dieser für den Bereich Saint-Émilion ungewöhnliche Bodentyp hatte auf Basis von in den 1950er-Jahren erfolgter Bonitur (Bodenanalyse) auch eine andere Bestockung mit ungewöhnlich hohen Anteilen von je 35% Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, sowie nur 30% Merlot zur Folge. Deshalb ähnelt der fruchtige, farbkräftige Wein jenen aus dem Médoc und wird auch als „Médoc-Wein von Saint-Émilion“ bezeichnet. Er wird bis 20 Monate in zu 100% neuen Barriquefässern ausgebaut. Auf eine Filtration wird komplett verzichtet. Der Zweitwein heißt „La Grange Neuve de Figeac“. Jährlich werden rund 160.000 Flaschen Wein produziert.

Stimmen unserer Mitglieder

Roman Horvath MW

wein.plus ist ein handlicher, effizienter Wegweiser, um einen raschen Überblick in der bunten Welt der Weine, Winzer und Rebsorten zu erlangen. Im Weinlexikon, dem weltweit umfangreichsten dieser Art, findet man rund 26.000 Stichwörter zum Thema Rebsorten, Weingüter, Weinanbaugebiete sowie vieles mehr.

Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)

Das größte Weinlexikon der Welt

26.386 Stichwörter · 46.992 Synonyme · 5.323 Übersetzungen · 31.720 Aussprachen · 203.030 Querverweise
gemacht mit von unserem Autor Norbert Tischelmayer. Über das Lexikon

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER