Das Weingut liegt in der Gemeinde Mouillac im Bereich Pomerol (Bordeaux). Es entstand im 19. Jahrhundert durch Teilung eines größeren Besitzes, der andere Teil ist das unmittelbar angrenzende Château Le Gay. Beide waren in Besitz der Familie Robin; zuletzt der Schwestern Thérèse und Marie Robin. Nach dem Tod von Marie Robin 2001 gelangte Château Lafleur in Besitz ihres Neffen Jacques Guinaudeau und dessen Frau Sylvie. Die Rebflächen umfassen fünf Hektar Rebfläche und sind mit den Sorten Merlot (50%) und Cabernet Franc (50%) bestockt. Der alte Rebbestand blieb beim verheerenden Frost des Jahres 1956 weitgehend verschont. Der extrem langlebige Wein wird 18 Monate in zu 50% neuen Barriques ausgebaut.
Die Weine weisen über die Jahre große Konstanz aus und werden dem Château Pétrus oft als ebenbürtig bezeichnet. Im Zeitraum 1945 bis 1955 entstanden herausragende Weine, besondere Jahrgänge sind 1947, 1949 und 1950. Deshalb wird das Gut oft als „Das kleine Pétrus“ bezeichnet. Es darf aber nicht mit dem benachbarten Château La Fleur-Pétrus verwechselt werden (das wiederum nichts mit dem Château Pétrus zu tun hat). Der Zweitwein des Hauses heißt „Les Pensées de Lafleur“.
Bei einem der größten Weinfälschungs-Fälle aller Zeiten wurden 2006 vom Weinhändler Rudy Kurniawan acht gefälschte Magnum-Flaschen des Jahrgangs 1947 bei einer Auktion verkauft. Siehe dazu auch unter Kino- und TV-Filme.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena