Bezeichnung für die Auftrennung eines Stoffgemisches durch Trennung in seine Einzelbestandteile. Das Verfahren ist besonders für solche Stoffe geeignet, die sich chemisch sehr ähnlich und schwer trennbar sind. Das Prinzip wurde erstmals 1901 vom russischen Botaniker Michail S. Tswett beschrieben und von ihm 1906 als Chromatographie (dt. Farbaufzeichnung) bezeichnet. Heute ist das eine unverzichtbare Methode zur Isolierung von Substanzen, sowie für die Identifikation und mengenmäßige Bestimmung der Inhaltsstoffe von Gemischen. Es gibt verschiedene Verfahren. In der Lebensmittelchemie, Medizin, Umweltanalytik und Biologie wird die im Jahre 1952 von S. C. James und A. Martin entdeckte Gaschromatographie (GC) bevorzugt angewendet. Das Verfahren ist für verdampfbare (flüssige) und gasförmige Stoffe geeignet. Die Auftrennung erfolgt auf Grund der unterschiedlichen Siedepunkte der Substanzen.Das Video (zu Ansicht anklicken) zeigt den Vorgang.
Eine spezielle Form ist HPLC (High Performance Liquid Chromatography), auf deutsch Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie. Hier kann man nicht nur Substanzen trennen, sondern diese auch über definierte Standards identifizieren und quantifizieren, das heißt die genaue Konzentration bestimmen. Im Unterschied zur Gaschromatographie, die eine sehr gute Trennmethode für verdampfbare Stoffe ist, können mittels HPLC auch nicht flüchtige Substanzen analysiert werden. Damit kann in Weinen das für Amerikaner-Reben typische Anthocyan Malvidin-3,5-Diglucosid ermittelt werden.
Mittels Ionenaustausch-Chromatographie werden Aromastoffe, die Bestandteile des Gesamtextraktes und das Schwefeldioxid bestimmt. Auch Weinfehler verursachenden Substanzen wie das für den Korkschmecker verantwortliche Trichloranisol (TCA) und die Blutalkoholkonzentration (BAK) kann damit bestimmt werden. Die Mengen werden in Ppm oder g/l ausgedrückt.
Siehe bezüglich der Produktion von alkoholischen Getränken unter Champagner (Schaumweine), Destillation (Destillate), Spezialweine, Spirituosen (Typen), Weinbereitung (Weine und Weintypen) und Weingesetz (weinrechtliche Belange).
Quelle Video und Graphiken: TheSimpleClub Gmb
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien