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Ciliegiolo

Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Albana Nera, Aleatico di Spagna, Brunellone, Canaiolo Romano, Ciliegino, Ciliegiolo di Spagna, Ciliegiolo Nero, Ciliegiona Nera, Ciliegioulo Nero, Ciliegiulo, Ciliegiuolo, Ciligiolo Nero, Criminese, Mazzèse, Riminese, Riminese ad Uva Rossa, Riminese di Color di Potercole, Riminese Noire, Sangiovese Polveroso und Sangiovese Polveroso Bonechi. Die Sorte wurde erstmals gegen Ende des 16. Jahrhunderts vom italienischen Agronomen Giovanni Soderini (1526-1596) als Ciriegiuolo Dolce in der Toskana erwähnt. Das (und bisher nicht nachgewiesene Beziehungen zu spanischen Sorten) widerlegt auch die Hypothese, dass die Sorte um das Jahr 1870 von Santiago de Compostela-Pilgern aus Spanien eingeführt worden sein soll. Nach anderer Hypothese soll sie bereits von den Etruskern aus Wildreben selektioniert worden sein.

Ciliegiolo - Weintraube und Blatt

Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Aglianico, Aglianicone, Aleatico, Doux d’Henry, Mazzese oder Sangiovese verwechselt werden. Gemäß 2013 erfolgten DNA-Analysen entstammt die Sorte einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Muscat Rouge de Madère x Sangiovese (gemäß anderen DNA-Analysen ist aber Sangiovese mglw. kein Elter, sondern Nachkomme). Die früh bis mittel reifende Rebe ist anfällig für Botrytis, sowie mäßig anfällig für beide Mehltauarten und Traubenfäule. Der Name (Ciliegia = Kirsche, Ciliegiolo = kleine Kirsche) leitet sich vom kirschenähnlichen Geschmack und der Farbe ab. Sie erbringt körperreiche, würzige Rotweine mit Aromen nach Kirschen und Erdbeeren. Zumeist dient sie als Verschnitt, wird aber auch sortenrein ausgebaut.

Die Sorte wird zwar hauptsächlich in der Toskana, ist aber auch in den Regionen Abruzzen, Aostatal, Apulien, Basilikata, Emilia-Romagna, Kampanien, Ligurien, Molise, Sizilien und Umbrien weit verbreitet. Sie ist in den DOCG-Rotweinen Chianti, Chianti-Classico und Torgiano Rosso Riserva, sowie vielen DOC-Rotweinen wie Amelia, Colli Maceratesi, Golfo del Tigullio-Portofino, Montecarlo, Rosso Orvietano und Valdarno di Sopra zugelassen. Im Jahre 2016 wurden nur mehr 897 Hektar Rebfläche mit extrem sinkender Tendenz ausgewiesen; 2000 waren es noch 2.527 Hektar (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

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Prof. Dr. Walter Kutscher

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