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Cinsaut

Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Es gibt weit über 100 Synonyme, die ein hohes Alter und eine weite Verbreitung der Rebe bezeugen. Die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Cinsault (Algerien, Marokko, Tunesien); Black Prince, Blue Imperial, West’s White Prolific (Australien); Senso (Bulgarien); Boudalès, Bourdalès, Bourdelas, Cing-Saou, Cinq Saou, Cinqsaut, Cinq-saou, Cinquien, Cinsault, Cinsaut Couche, Espagnen, Espagnin Noir, Espagnol, Grappu de la Dordogne, Marroquin, Madiran, Madiran du Portugal, Marrouquin, Milhau, Milhaud du Pradel, Moustardier Noir, Oeillade Noire, Picardan Noir, Piquepoul d’Uzès, Plant d’Arles, Plant de Broqui, Pousse de Chèvre, Prunelat, Prunellas, Salerne, Sinsâou (Frankreich); Mavro Kara, Mavro Kara Melkii (Griechenland), Grecaù, Grecu Masculinu, Ottavianello, Ottaviano, Ottavianuccia, Ottavinello, Passerille, Passerille Senso, Primitivo di Bernalda, Sinsón, Sinseur, Uva Spina (Italien); Black Malvoisie (Kalifornien); Bastardillo Serrano, Samsó, Samsón, Sinsó (Spanien); Hermitage (Südafrika); Bourdales Kék, Malaga, Malaga Kék (Ungarn).


Cinsaut - Weintraube und BlattSie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Bouchalès (Picardan Noir), Brun Argenté, Chichaud, Mazuelo (Carignan), Oeillade Noire, Piquepoul Noir, Plant Droit oder Prunelard verwechselt werden. Gemäß im Jahre 2009 erfolgten DNA-Analysen besteht eine Eltern-Nachkommen-Beziehung zur Sorte Aspiran Noir, sowie ist die auf Sizilien bereits im Jahre 1696 erwähnte Sorte Grecaù, sowie die in Apulien angebaute Sorte Ottavianello identisch. Cinsaut war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Castel 19637, Cinsaut Bouschet, Perlaut und Pinotage, sowie auch einigen Seibel-Reben. Eine somatische Mutation ist die rotbeerige Cinsaut Gris; vermutlich sind auch die beiden Sorten Cinsaut Blanc (Frontignon Blanc) und Cinsaut Seedless mutierte Nachkommen.

Der genauere Ursprung ist gemäß genetischen Fakten wahrscheinlich Südfrankreich. Sie wurde erstmals bereits im Jahre 1600 uals Marrouquin vom französischen Agronomen OIivier de Serres (1539-1619) in seinem Werk „Botanicum Monspeliense“ erwähnt. Die mittel reifend, ertragreiche Rebe ist anfällig für die Holzkrankheiten Esca und Eutypiose, jedoch widerstandsfähig gegen Trockenheit und Dürre. Sie erbringt in der Jugend fruchtige, weiche und aromatische Rotweine mit Lagerungspotential, die auch ideal für die Produktion von frischen Roséweinen geeignet sind. Sie wird auch als Tafeltraube verwendet.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden aus Cinsaut gekelterte Weine aus Algerien (das damals noch zu Frankreich gehörte) in großen Mengen Burgunderweinen beigesetzt. Heute ist sie in Frankreich hauptsächlich im Languedoc-Roussillon (besonders Aude, Gard und Hérault) und in der Provence (Var) verbreitet. Sie ist auch Bestandteil im Châteauneuf-du-Pape. In Frankreich beträgt die Anbaufläche insgesamt 15.930 Hektar mit stark fallender Tendenz. Weitere Länder sind Griechenland (4 ha), Italien (4 ha), Portugal (12 ha), Spanien (10 ha), Tunesien (626 ha) und Türkei (430 ha). In Übersee sind es Algerien (7.550 ha), Argentinien (1 ha), Australien (10 ha), Chile (848 ha), China, Libanon, Marokko (3.239 ha), Südafrika (1.767 ha) sowie die USA (45 ha) vor allem in Kalifornien und auch Washington. Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 22.926 Hektar Rebfläche mit extrem fallender Tendenz. Damit liegt sie im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 37 (Kym Anderson).

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)

Stimmen unserer Mitglieder

Dominik Trick

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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg

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