Der Weinbaubereich Valle de Colchagua liegt 130 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile im Valle Central. Mit dem nördlich liegenden Bereich Cachapoal bildet er die südliche Hälfte der Region Rapel. Das Zentrum ist die durch ihre heißen Thermalquellen bekannte Stadt Rancagua. Colchagua wird vom Río Tinguiririca durchflossen, der erst einen Weinbau überhaupt ermöglicht. Das mediterrane, heiße Klima wird durch kühle Luftströmungen vom im Westen liegenden Pazifik gemildert. Hier wurde im Jahre 1996 die erste chilenische Weinstraße „Ruta del vino de Colchagua“ geschaffen. Eine weintouristische Attraktion ist der mittels Dampflokomotive betriebene Zug „Tren del Vino“, der durch die Weinfelder fährt.
Die Rebflächen umfassen rund 25.000 Hektar in Flussnähe und an den Ausläufern der Anden in 600 bis 1.000 Meter Seehöhe auf lehmig-sandigen, mineralstoffreichen Böden. Sie müssen durch künstliche Bewässerung durch Flusswasser versorgt werden. Es werden zu 80% hauptsächlich die Rotweinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Carmenère und Malbec (Cot), sowie zu 20% die Weißweinsorten Chardonnay und Sauvignon Blanc angebaut. Bekannte Produzenten in diesem Bereich sind Altaïr, Araucano (François Lurton), Bisquertt, Canepa, Carmen, Casa Silva, Cono Sur, Errázuriz, Estampa, Lapostolle, Laura Hartwig, Los Vascos (Château Lafite-Rothschild), Montes, MontGras, Santa Monica, Secret de Viu Manent, Terranoble, Torreon de Parredes, Viña Santa Cruz, Viu Manent, Undurraga und Vina Santa Andrea Ltda (COFCO, China).
Viña Santa Cruz: By Elemaki - Own Work, CC BY 3.0, Link
Valle de Cholchagua: By Elemaki - Own Work, CC BY 3.0, Link
Chile Karte: CC BY-SA 3.0, Link
Chile Weinbaugebiete: Trekkingchile
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)