Die rote Rebsorte (auch Seibel 8357) ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Seibel 6150 (Seibel 405 x Flot Rouge) x Seibel 5455 (Plantet). Es sind Gene von Vitis aestivalis, Vitis berlandieri, Vitis cinerea, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts in Frankreich durch den Züchter Albert Seibel (1844-1936). Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Anthraknose. Sie erbringt dunkelfarbige, tanninreiche Rotweine, die auf Grund der Farbkraft vor allem als Teinturier (Färbertraube) verwendet werden. Anfang der 1960er-Jahre wurde sie im Süden Frankreichs noch auf rund 1.200 Hektar Rebfläche angebaut. Durch das zwischenzeitliche EU-Hybridenverbot gab es aber starke Rodungen. Die Sorte ist seit dem Jahre 2008 in Frankreich wieder offiziell zugelassen unbd wird hauüptsächlöich an der Loire auf acht Hektar angebaut. Winzige Bestände gibt es auch in den beiden US-Staaten New York und Pennsylvania (0,3 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt acht Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“